… heute am spä­ten Vor­mit­tag eine kurze Tour im ‘Wil­den Nord­wes­ten’ von Ber­lin, genauer gesagt im Span­dauer Forst. Tra­di­tio­nell bin ich dort in den letz­ten Jah­ren eigent­lich immer ein­mal im Herbst unter­wegs gewe­sen, so sollte es auch 2022 sein.

Inzwi­schen würde ich Kuh­lake + Teu­fels­bruch sowie die Moore drum­herum als fast gleich­wer­tige Alter­na­tive zum Brie­se­tal bezeich­nen, zusätz­lich ist man im Nord­wes­ten meist sogar ein­sa­mer und ebenso natur­nah unter­wegs. Heute musste ich tat­säch­lich durch das viele Laub am Boden häu­fi­ger ein­mal auf der Karte nach­schauen, ob ich noch dem rich­ti­gen Pfad folge. Dies­mal habe ich meine Stan­dard­route etwas abge­kürzt, um mög­lichst den asphal­tier­ten Mau­er­weg aus­zu­las­sen. Eben­falls — da es aktu­ell mög­lich ist — habe ich das Teu­fels­bruch nach lan­ger Zeit mal wie­der auf dem schma­len Damm mit spek­ta­ku­lä­ren Aus­bli­cken in die Moore gequert.

Nach dem Über­que­ren fie­len mir aller­dings recht neue Schil­der zum Betre­tungs­ver­bot auf. Auch in die­sem Fall werde ich selbst­ver­ständ­lich bei der zustän­di­gen Revier­förs­te­rei nach­fra­gen, was da nun Sache ist. Im Open­Street­Maps-Kar­ten­ma­te­rial sind ver­ein­zelt Wege rund ums Teu­fels­bruch gesperrt, die auch vor Ort per Beschil­de­rung als tabu gekenn­zeich­net sind, der eigent­li­che Damm mit­ten­durch aber eben nicht. Ver­se­hen, Ver­säum­nis oder Zuge­ständ­nis an die vie­len Wald­be­su­cher? Ich bin gespannt aufs Feed­back, vor allem, da ich gerade eben wie­der ein inter­es­san­tes Gespräch hatte zum Thema ‘Her­an­füh­ren / Schu­lung von zustän­di­gen Per­so­nen an die eigen­ver­ant­wort­li­che redak­tio­nelle Bear­bei­tung in OpenStreetMaps’.

Ich denke, ‘Ever­glades’ im Titel muss ich nicht erklä­ren, was den ‘Grand Can­yon’ betrifft aber wohl doch: ein Teil der Kuh­lake ist momen­tan tro­cken­ge­legt! Keine Ahnung, ob es ein hin­ter­häl­ti­ger Sabo­ta­ge­akt der Köpe­ni­cker war oder ob hier die unter­ir­di­schen Ver­bin­dungs­schleu­sen der Gewäs­ser­ab­schnitte erneu­ert wer­den. Jeden­falls ist dort dadurch ein mäch­ti­ges, teil­weise bis zu zwei Meter tie­fes und sehr san­di­ges Tro­cken­tal entstanden.

Spaß bei­seite: für mich ist und bleibt diese Route gerade wegen ihres Schat­ten­da­seins gegen­über den übli­chen ‘Big Play­ers’ im Stadt­ge­biet eine heim­li­che Lieb­lings­wan­der­stre­cke und damit eine abso­lute Top-Empfehlung.

[UPDATE] Wich­tige Infor­ma­tion vom Revier­förs­ter Span­dau: der Quer­weg durchs Teu­fels­bruch ist NICHT zuläs­sig, da Teil des Natur­schutz­ge­biets mit Betre­tungs­ver­bot. Ich lasse ihm die Infor­ma­tio­nen zukom­men, um den Weg im Kar­ten­ma­te­rial sper­ren zu las­sen. Bitte statt­des­sen das Teu­fels­bruch zukünf­tig auf einer der bei­den Sei­ten umgehen!

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour beginnt an der Bus­hal­te­stelle ‘Cau­ti­us­straße’ in Haken­felde, nach Über­que­rung der Straße ist gleich der lang­ge­zo­gene teich­ar­tige Teil der Kuh­lake erreicht und wird im Wald auf der west­li­chen Seite pas­siert. Ein kur­zes Stück ent­lang der Schön­wal­der Allee führt der Weg dann bis zum Wild­ge­hege und biegt wie­der ab zur Kuhlake.

Nach dem Pas­sie­ren des Wild­ge­he­ges beginnt der wun­der­schöne Wan­der­weg auf Wald­pfa­den neben dem ste­hen­den Gewäs­ser, das manch­mal recht sump­fig und schilf­be­wach­sen ist, an ande­rer Stelle wie­der fast voll­kom­men klar an den kanal­ar­ti­gen Ver­läu­fen. Das Gebiet wirkt dabei land­schaft­lich fast wie eine Mischung aus Spree­wald und Brie­se­tal. Dem schma­len Wan­der­weg wird gefolgt über den kreu­zen­den Ober­jä­ger­weg hin­weg, die Kuh­lake ist ab hier sehr kanal­ar­tig und ver­läuft mit dem Wan­der­weg auf einem leicht erhöh­ten Damm dane­ben. Der Rast­platz ‘Kreuz­tränke’ wird pas­siert und dem Gewäs­ser wird gefolgt bis zum nächs­ten abzwei­gen­den Kanal.

Dem brei­ten Forst­weg in nord­öst­li­cher Rich­tung wird gefolgt über die Schön­wal­der Allee hin­weg bis zum ehe­ma­li­gen ‘Todes­strei­fen’, am Wald­saum ent­lang führt der Weg auf einem Pfad in den Wie­sen, dann wird wie­der abge­zweigt in Höhe des Rohr­pfuhls und auf schö­nen ein­sa­men Wald­we­gen geht es zum Teu­fels­bruch, dort auf dem Damm mit Aus­blick beid­sei­tig ins Moor auf die nörd­li­che Seite.

Dem Pfad gefolgt wird bis zum Ende des Moor­ge­biets, die Trasse der still­ge­leg­ten ‘Böt­zow­bahn’ wird über­quert und am Aus­gang des Wal­des an der Nie­der­neu­en­dor­fer Allee ist gleich mit der Bus­hal­te­stelle ‘Aale­mann­ufer’ das Ende die­ser Tour erreicht.