… heute mal wieder eine ‘Benchmark-Tour’ bei bestem 1A-Herbstwetter, zur Auswahl hatten der Grumsin sowie das Schlaubetal gestanden. Interessanterweise war ich bisher nie im Herbst durchs Schlaubetal gewandert, mein letzter Besuch dort fand sowieso vor gut vier Jahren statt und so fiel die Entscheidung (trotz sehr früher Anfahrt) nicht schwer.
Ich wollte mal wieder versuchen, den vermeintlich schönsten Wanderweg in Brandenburg sehr intensiv auf mich wirken zu lassen, und bei dem wunderbaren Laubspektakel hatte die Strecke natürlich leichtes Spiel: es ist wie ich finde tatsächlich ein Wanderweg, der durch seinen außerordentlichen Variantenreichtum und mit hohem Gewässer- und Laubwaldanteil, eingebettet in einen idyllischen eiszeitlich geformten Taleinschnitt, locker zu überzeugen weiß.
Ist es nun der Heilige Gral des Wanderns in Brandenburg? Der ‘wildere’ südliche Abschnitt mit Fließcharakter und viel Moor zwischen der Schlaubemühle und der Bremsdorfer Mühle (unbedingt inklusive der Prolog-Runde um den Wirchensee!) ist aus meiner Sicht ganz nahe dran am perfekten Wanderweg. Je weiter nördlich man kommt, desto häufiger werden meine — marginalen — kleinen Kritikpunkte: die Seeufer sind schön, irgendwann wird es aber etwas langweilig. Jenseits des Kupferhammers bekommt man die Schlaube kaum noch zu sehen und der Kiefernanteil des Waldes nimmt zu, weshalb ich auch nach Mixdorf abzweigte und nicht bis nach Müllrose durchwanderte.
Insgesamt aber natürlich eine wunderschöne Tour, für die ich mir wahrscheinlich den perfekten Tag ausgesucht hatte. Hat man kein Problem mit der sehr frühen Anfahrt aus Richtung Berlin (nur werktags sinnvoll), kann ich die Strecke in dieser Form unbedingt empfehlen!
Hier noch ein kleines Moodvideo von einer der Miniaturmühlen an einem Quellbach im Hang:
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt an der Bushaltestelle ‘Schlaubemühle’, direkt an der Haltestelle beginnt der etwa vier Kilometer lange sehr schöne Rundweg um den Wirchensee als Prolog zur Schlaubetour. Als kleinen Abstecher kann man wie hier gemacht den Aufstieg zum ‘Försterblick’ integrieren.
Am Ende dieses sehr schönen Abschnitts wird in der Nähe des Ausgangspunkts die Kreisstraße überquert und die Schlaubemühle passiert. Der Weg verläuft zunächst im Wald etwas entfernt zur Schlaube, die versteckt durch Schilf- und Sumpfgebiete fließt. Zwei kleine Bäche mit Miniaturmühlen werden überquert und nach einem Abschnitt entlang eines künstlichen Teichkomplexes die Siedlung an der Kieselwitzer Mühle an der aufgestauten Schlaube erreicht und durchquert.
Es schließt sich ein längerer Abschnitt durch den Wald abseits des Gewässers an, später folgt der Weg wieder den typischen Schilf- und Sumpfgebieten rund um die Schlaube. Der schönste Teil der gesamten Tour ergibt sich südlich der Bremsdorfer Mühle, hier wird der Schlaube sehr nah und leicht erhöht auf einem tollen schmalen Waldpfad gefolgt.
Nach Überquerung der Bundesstraße hinter der Bremsdorfer Mühle geht es noch einmal länger durch den Wald ohne Kontakt zum Gewässer, bis auf den Großen Treppelsee getroffen wird. Diesem wird nun drei Kilometer ufernah gefolgt, danach schließt sich gleich der Hammersee an, den ich diesmal am westlichen Hochufer auf dem asphaltierten, etwas kürzeren Weg passiert habe bis hin zum Forsthaus ‘Siehdichum’. Somit ergeben sich in dieser Variante zwei weitere Überquerungen der Schlaube.
Anschließend führt der Weg naturbelassen an Schinkensee, Langesee und Schulzenwasser entlang, die oft eher sehr breiten Fließcharakter aufweisen und seltener seeartig erweitert sind. Nach einem kurzen Stromschnellenabschnitt wird die Siedlung Kupferhammer passiert und ein letztes Mal wird der versteckt verlaufenden Schlaube pfadartig gefolgt. Kurz nach dem ehemaligen Standort der Mittelmühle wird das Schlaubetal verlassen, auf einem Forstweg geht es bergauf und an den Feldern entlang wird Mixdorf erreicht.
Nach der kompletten Durchquerung des Dorfs in westlicher Richtung endet diese Tour am Bahnhof Mixdorf.
Hallo Frank,
das muss ja eine Weltreise gewesen sein mit ÖPNV zur Schlaubemühle! Ich war im Oktober auch zweimal im Schlaubetal und habe den von der Nähe der Bremsdorfer Mühle beginnenden Naturlehrpfad in eine größere Rundtour integriert.
Kennst du den Aussichtspunkt „Himmel und Hölle“ überm Großen Treppelsee? Der eignet sich als kleiner Abstecher bei Benutzung des westlichen Uferwegs.
Gruß Martin (heute auf dem Weg zum Wanderurlaub im Mittelgebirge)
Vielen Dank für Dein Feedback, Martin!
Eigentlich fand ich die Anfahrt per ÖPNV noch erträglich über Eisenhüttenstadt, vom Berliner Hauptbahnhof sind es knapp 140 Minuten mit zweimaligem Umsteigen. Ich hätte diesmal eigentlich lieber den Weg am Planfließ und mal den Stillen Treppelsee integrieren sollen, mache ich dann beim nächsten Mal, eventuell auch mit Himmel & Hölle.