… zum Tag der Deutschen Einheit habe ich heute nach einigen Jahren mal wieder das ‘innerstädtische’ Stück Mauerweg in Berlin möglichst streng nach Markierung absolviert. Das schöne dabei: man muss meist nur auf den Boden gucken und der Pflasterstein-Doppelreihe folgen, die den ursprünglichen Verlauf der Grenzmauer simuliert.
Erstaunt haben mich diesmal wie so oft vor allem die Veränderungen an der Schnittstelle zwischen Mitte und Kreuzberg, speziell das neu gestaltete Axel-Springer-Areal mit dem futuristischen Campus-Gebäude. Wie eigentlich immer bei dieser Strecke ein verrücktes Gefühl, an den bekannten Touristen-Hotspots auf große Menschenmassen zu treffen und einem babylonischen Sprachengewirr zu lauschen, während man an vielen anderen Stellen kaum jemandem begegnet.
Unterwegs habe ich immer wieder versucht, mich — als erst im Jahr 2000 zugezogener Wessi — in die spannende Nachwendezeit kurz nach dem Mauerfall zurückzuversetzen. Hierzu kann ich übrigens sehr das Buch ‘Kummer im Westen’ empfehlen, das ich kürzlich erst gelesen habe. Natürlich hat z.B. auch Sven Regener tolle Bücher zu jener Zeit in Berlin geschrieben, aber es liest sich komplett anders, wenn jemand mit provinzieller Ost-Biografie und ausgeprägtem Musikhintergrund das Leben in Ost- und Westberlin nach dem Mauerfall beschreibt und vergleicht.
Hier eine Lesekostprobe vom Autor: https://www.youtube.com/watch?v=0tLIXtUistk
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Infos und Tourbeschreibung:
[für diese bestens markierte Route (Beschilderung & Pflastersteinreihen auf dem Grenzmauerverlauf) nicht]
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