… eigent­lich hatte ich mich am Mor­gen bereits auf eine Tour jen­seits des nörd­li­chen Ber­li­ner Stadt­rands fest­ge­legt, doch dreiste Kabel­diebe hat­ten mal wie­der am Wochen­ende an den S‑Bahngleisen bei Pan­kow an Signal­an­la­gen zuge­schla­gen (geht‘s eigent­lich noch?), sodass in Rich­tung Ber­nau keine Züge fuh­ren. Somit konnte ich eine Plan-B-Tour am süd­li­chen Stadt­rand in der Dieders­dor­fer Heide, die schon län­ger in den Pla­nungs­ar­chi­ven schlum­merte, kurz­fris­tig ‘abar­bei­ten’.

Diese Stre­cke, bei der ich gut die Hälfte bereits kannte, inter­es­sierte mich vor allem im Feucht­wie­sen­areal des Nuthe­gra­bens. Die­ser Abschnitt rund um zahl­rei­che Ent­wäs­se­rungs­grä­ben prä­sen­tierte sich mit erstaun­lich grü­ner und üppi­ger Vege­ta­tion, lei­der waren aber auch die weni­gen natur­be­las­se­nen Alter­na­ti­ven zuge­wach­sen, sodass die ers­ten zwei Drit­tel fast kom­plett auf alten Beton­plat­ten­we­gen und etwas auf Asphalt ver­lie­fen. Der Pfad am Gla­sow­bach zeigte sich von sei­ner bes­ten Seite im noch etwas duns­ti­gen Wald, auch am Rangsdor­fer See hatte ich Glück und die Sonne zeigte sich ein wenig nach trü­bem Wet­ter im Tou­ren­ver­lauf bis dahin.

Sicher eine inter­es­sante und gut wan­der­bare Stre­cke im nahen Ber­li­ner Umland, die gut erreich­bar ist. Es gab auch einige Län­gen, ins­ge­samt gefiel mir der Mix aber rich­tig gut. Einen fet­ten Punkt­ab­zug gibt es aber den­noch: zu Spit­zen­zei­ten flog vom nahe­ge­le­ge­nen Flug­ha­fen BER min­des­tens alle zwei Minu­ten eine große Maschine über mich hin­weg. Für Pla­ne­s­pot­ter ein Traum, mich nervte es lei­der etwas mit der Zeit. Am schlimms­ten war die Lärm­be­läs­ti­gung tat­säch­lich am idyl­lischs­ten Abschnitt des Gla­sow­bachs. Sucht man die ulti­ma­tive zivi­li­sa­ti­ons­ferne Ein­sam­keit, ist man hier lei­der inzwi­schen fehl am Platze ;-)

Außer­dem wird die Brü­cke am Zufluss des Zülow­ka­nals in die Krumme Lanke / den Rangsdor­fer See aktu­ell neu gebaut. Der mar­kierte Wan­der­weg (Baru­ther Linie) ist daher an der Stelle ohne Hin­weis unter­bro­chen und trotz einer gut begeh­ba­ren Behelfs­brü­cke und einer lücken­haf­ten Absper­rung ist das Über­que­ren — offi­zi­ell — momen­tan nicht erlaubt. Des­halb mein Rat: lie­ber war­ten, bis die neue Brü­cke irgend­wann eröff­net ist.

—————

Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet am Bahn­hof in Groß­bee­ren, zunächst geht es etwas umständ­lich auf dem Rad­weg über die Bahn­trasse und die Bun­des­straße hin­weg, dann führt der Weg um die Wake­board-Anlage herum zur Bülow­py­ra­mide. Der Ruhls­dor­fer Straße wird gefolgt zur Schin­kel­kir­che, danach geht es am impo­san­ten Gedenk­turm vor­bei und über die Gens­ha­ge­ner Straße und den Theo­dor-Ech­ter­meyer-Weg wird der Ort in süd­öst­li­cher Rich­tung verlassen. 

Nun wird der Beton­plat­ten­weg genutzt bis zur Unter­que­rung der Bahn­trasse, anschlie­ßend folgt ein etwa sie­ben Kilo­me­ter lan­ger, ver­win­kel­ter Abschnitt auf Beton­plat­ten durch die Feucht­wie­sen, die von zahl­rei­chen Ent­wäs­se­rungs­grä­ben durch­zo­gen sind. Am recht­ecki­gen Teich ganz im Süden ändert sich die Rich­tung und der Weg führt danach zu einer ehe­ma­li­gen LPG-Anlage am Treb­bi­ner Damm und umrun­det diese auf einer alten Asphaltpiste.

Es schließt sich ein Wald­ab­schnitt an süd­lich der Sied­lungs­grenze von Blan­ken­felde bis hin zum Gla­sow­bach. Die­sem wird auf dem herr­li­chen Pfad gefolgt bis zur Unter­que­rung des Ber­li­ner Auto­bahn­rings, dann wird der Zülow­ka­nal über­quert (Ach­tung: Stand 08/2022 wird die Brü­cke neu gebaut und ist unter Umstän­den nicht pas­sier­bar!) und dem Ufer der Krum­men Lanke gefolgt auf einem schö­nen Wald­weg. Nach dem Über­gang in den Rangsdor­fer See führt der Weg zu des­sen Strand, am See­bad­ca­sino vor­bei, über eine kurze Baum­al­lee zum Dorf­an­ger und abschlie­ßend über die See­ba­d­al­lee zum Bahn­hof Rangsdorf, an dem die Tour endet.