… wie­der mal eine Wan­de­rung habe ich heute gemacht in der Grenz­re­gion zwi­schen Bran­den­burg und Sach­sen-Anhalt an der Havel, genauer gesagt über­wie­gend durch das NSG ‘Untere Havel Nord’, das sich beid­sei­tig des Flus­ses in Bran­den­burg erstreckt, bis zur ‘Optik-Stadt’ Rathe­now. Die Tour in die­ser Form schwirrte bei mir bereits seit über vier Jah­ren im Kopf herum, ich hatte sie aus­gie­big mit Man­fred Reschke dis­ku­tiert, mich aber bei mei­ner Havel-Kom­plett­wan­de­rung 2018 gegen die Stre­cken­füh­rung ent­schie­den, weil die Route spe­zi­ell in Sach­sen-Anhalt schwer per ÖPNV erreich­bar ist und oft der asphal­tierte Rad­weg genutzt wer­den muss.

Heute musste ich mich eines Bes­se­ren beleh­ren las­sen, ich fand die Stre­cke durch­aus attrak­tiv und es erwar­te­ten mich viele neue Havel­aus­bli­cke, die ich noch nicht gese­hen hatte. Tat­säch­lich nutzte ich den Rad­weg nur gut fünf Kilo­me­ter weit und alle natur­be­las­se­nen Abschnitte funk­tio­nier­ten bes­tens. Nur der Pfad am Grüt­zer Nadel­wehr war leicht zuge­wach­sen, aber gut begeh­bar und das alter­na­tiv­lose Wehr über den dor­ti­gen Vor­flu­ter hätte ich offi­zi­ell als ‘Unbe­fug­ter’ nicht nut­zen dürfen.

Somit wäre meine Emp­feh­lung für eine Havel-Kom­plett­wan­de­rung nach mei­nem aktu­el­len Kennt­nis­stand zwi­schen Prit­zerbe und Havel­berg wie folgt nach Etap­pen: Prit­zerbe — Milow — Prem­nitz, Prem­nitz — Büt­zer — Rathe­now, Rathe­now — Grütz — Schol­lene, Schol­lene — Stro­dehne — Rhi­now (muss ich noch tes­ten), Rhi­now — Vehl­gast — Havelberg

Übri­gens: falls jemand Lust hat, meine heu­tige Tour nach­zu­wan­dern — sie klappt tat­säch­lich von Ber­lin aus am bes­ten an einem Schul­fe­ri­en­tag wegen des geän­der­ten Bus­fahr­plans mit nur ein­mal Umstei­gen! Aller­dings muss man den Ruf­bus ab Rathe­now bestel­len und hat knapp eine Stunde Auf­ent­halt, kann dort aber in der Zeit in Ruhe am Bahn­hof in der Bäcke­rei gemüt­lich frühstücken.

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet an der Bus­hal­te­stelle in Schol­lene, über die Schul­straße und die Lin­den­straße geht es zunächst hin­auf auf den Müh­len­berg mit der gut erhal­te­nen Bock­wind­mühle, anschlie­ßend wie­der hinab ins Dorf und über die Albrecht­straße zur Muse­ums­scheune, dann wei­ter über die Brü­cken­straße zur Kir­che. Um das Schloss­areal herum führt der Weg zum Orts­aus­gang und der Grüt­zer Vor­flu­ter wird überquert.

Nun geht es auf Wie­sen­we­gen durch die Auen­land­schaft zur Havel und bis zu einer mar­kan­ten Bade­stelle an ihr ent­lang, danach führt der Weg wie­der län­gere Zeit durch die Wie­sen, tan­giert kurz den Rad­weg und kreuzt den Vor­flu­ter zwei­mal. Am Nadel­wehr wird erneut auf die Havel getrof­fen und ihr ufer­nah gefolgt bis in den Ort Grütz hin­ein. Nach Durch­que­rung des Dor­fes wird über gut fünf Kilo­me­ter weit der Rad­weg genutzt, der auch den Trup­pen­übungs­platz Klietz auf einem Abschnitt berührt und dort als mili­tä­ri­scher Beton­plat­ten­weg aus­ge­baut ist.

Kurz nach dem Biwak­platz Gött­lin wird auf den natur­be­las­se­nen Deich gewech­selt und die­sem über zwei­ein­halb Kilo­me­ter havel­nah gefolgt bis hin zur Gött­li­ner Chaus­see. Hier wird der stra­ßen­be­glei­tende Rad­weg genutzt durch den Ort, spä­ter abge­bo­gen in die ruhi­ge­ren Wohn­ge­biete des Baum­schu­len­wegs. Noch ein­mal ergibt sich ein natur­be­las­se­ner Havel­ab­schnitt um eine Klein­gar­ten­ko­lo­nie herum, dann ist nach Über­que­rung des Haupt­schleu­sen­ka­nals Rathe­now erreicht. Die Ste­ckels­dor­fer Arche wird über­quert und das Sta­dion am Schwe­den­damm umrun­det, danach führt der Weg am Refrak­tor vor­bei und über die geschwun­gene Wein­berg­brü­cke in den Wein­berg­park. Dort geht es berg­auf zum Bis­marck­turm, um die­sen herum und am Spiel­platz wie­der aus dem Park hinaus.

Der Hei­de­feld­straße wird gefolgt zum Ver­kehrs­krei­sel, das schöne kleine Wald­stück am Kör­gra­ben wird durch­quert, abschlie­ßend wird das Ziel am Bahn­hof Rathe­now über die Tho­mas-Münt­zer-Straße und die Scho­pen­hau­er­straße erreicht.