… 65% — soviel beträgt die maximale Steigung der Bahnen auf dem Verkehrs-Versuchsgeländes bei Horstwalde, das ich heute bei meiner Wanderung passiert habe. Ziemlich genauso weit bin ich anteilig diesmal alleine gewandert, nachdem ich mich mit Burkhard traf und wir wie geplant nur knapp das erste Drittel gemeinsam bestritten.
Sicherlich war sowohl für Burkhard als auch für mich genau dieses erste Drittel meist auf dem immer wieder empfehlenswerten Boden-Geo-Pfad auch das ‘Sahnestück’ unserer jeweiligen Touren. Nachdem wir uns am Faulen Luch getrennt hatten, wanderte ich auf der anderen Gewässerseite entlang zurück und an Fernneuendorf vorbei zum im dichten Wald verborgenen ‘Testgelände Technische Sicherheit’ der Bundesanstalt für Materialforschung und ‑prüfung.
Hier wird auf dem Areal, das bereits zu Wehrmachtszeiten in den 1930er Jahren geschaffen wurde, Munition zerlegt und es werden kontrollierte Sprengungen und Beschüsse durchgeführt, es gibt aber auch ein umfangreiches Testgelände für geländegängige Fahrzeuge, bei dem mich heute speziell die sagenumwobene Steigungsbahn interessierte.
Wie aus dem Werbeprospekt standen dann auch auf dem zumeist öffentlich zugänglichen Areal vier potente SUVs in Topausstattung eines Ingolstädter Herstellers am Fuße der steil aufragenden Bahnen in Reih und Glied. Hier wird also werksseitig ausgiebig geprüft, ob man theoretisch mit dem eigenen übermotorisierten ‘Dickschiff’ im Winter im Berliner Stadtgebiet vom Biomarkt in Mitte noch vollbeladen den steilen Aufstieg am Weinbergspark auf den Prenzlauer Berg schafft, um die Kinder aus der Schule abzuholen ;-)
Ich schweife ab … zur Tour: erstes Drittel (bis auf den alternativlosen Einstieg) top, der Rest eher na ja, kann man mal machen. Die meisten Wege bestanden dort aus einer Asphaltdecke oder aus Betonplatten, wurde es natürlicher, dann gleich leicht zugewachsen und/oder extrem sandig. Auch Baruth erschien mir an diesem Tag wieder wie ausgestorben, selbst der zentrale Supermarkt war fast leer. Dafür versöhnte zum Abschluss wie auch bei meiner letzten Tour an ähnlicher Stelle die Durchquerung des schönen Schlossparks hin zum Bahnhof.
Abschließend noch einmal der wichtige Hinweis wie auf dem Fotos des Schildes zu lesen: das Versuchsgelände ist in den öffentlichen Bereichen nur begehbar, wenn die dortige flexible Markierung aktuell keine Sprengvorgänge anzeigt!
Hier die Aufzeichnung von Burkhards Tour: https://www.komoot.de/tour/862902488
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet an der Bushaltestelle ‘Chausseestraße’ in Rehagen, zunächst wird der Straße gefolgt, dann geht es um ein Neubaugebiet herum und am Friedhof vorbei durch die Ziegelstraße, danach wird nach einem kleinen naturnahen Abstecher zur ersten Tongrube dieser als Feldweg weiter gefolgt in südöstlicher Richtung.
Kurze Zeit später biegt der Weg ab und führt als herrlicher Pfad zwischen den Klausdorfer Tongruben hindurch im hügeligen Terrain und im großen Bogen geht es wieder zurück, anschließend über die Felder zur Überquerung der Landstraße am Umspannwerk.
Nach einem Mix aus Wald- und Feldwegen geht es hinauf zur höchsten Erhebung oberhalb der Sperenberger Gipsbrüche mit Aussichtsplattform. Etwas bergab führt der Weg zum einzigartigen Panoramapfad, der gespickt mit herrlichen kleinen Aussichtspunkten rund um die vier Tiefbauteiche führt. Dabei gilt es einige Höhenmeter zu bewältigen, immer wieder geht es bergauf und bergab in den Hängen.
Nach dem Vierten Tiefbauteich wird das Gipsbruch-Areal verlassen, der Weg führt hinüber zum langgestreckten See ‘Faules Luch’ und umrundet ihn fast komplett. Auf einem kurzen Landstraßenabschnitt wird Fernneuendorf umgangen, dann geht es auf sandigen Pisten in den Wald hinein, danach auf leicht zugewachsenen Wegen am Rande des Sperrgebiets entlang, bevor über eine einsame Straße das Verkehrs-Versuchsgelände mit seinen Steigungsbahnen erreicht wird. Nach Verlassen des Areals führt der Weg im Wald zur Parabeldüne und über sie hinweg nach Horstwalde.
Auch hier wird kurz der Landstraße gefolgt, dann auf zweieinhalb Kilometern der Asphalt- und Betonplattenpiste gefolgt durch das NSG Schöbendorfer Busch. Nun wird abgezweigt auf den Plattenweg, der fast schnurgerade längere Zeit an Viehweiden entlang bis in den Ort Paplitz führt. Nach Durchquerung des Dorfes geht es wieder in den Wald und hinauf in Richtung des Frauenbergs, danach über eine Freifläche und wieder hinab nach Baruth.
Über die Lindenallee und den Sportplatzweg geht es zum Thälmann-Platz, dort wird abgezweigt auf den Haagweg, der außen um den historischen Stadtkern führt. Nach dem Abbiegen zur St.-Sebastian-Kirche wird der Marktplatz überquert und über die Handwerkergasse geht es hinein in den Schlosspark. Am Alten und am Neuen Schloss vorbei führt der Weg sehr schön meist als alte Baumallee zur Bahnhofstrasse und weiter im Grünen direkt bis zum Bahnhof Baruth, an dem diese Tour endet.
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