… das war nun heute meine Abschlussetappe des Schwarze-Elster-Projekts, am westlichen Rand des Oberlausitzer Berglands zwischen Dresden und Bautzen. Da die eigentlichen Restkilometer bis zur Quelle schnell erledigt gewesen wären, konnte ich es mir nicht nehmen lassen, noch etwas ‘Mittelgebirgsfeeling’ mit der Überquerung des Hochsteins (mit 449 Metern der höchste Berg der Westlausitz) draufzupacken. Der besseren Erreichbarkeit wegen und um die bereits zuletzt von mir verwendete Variante für die Rückfahrt nach Berlin via Hoyerswerda / Ruhland / Senftenberg zu nutzen, drehte ich die Gehrichtung in dem Fall um.
Nachdem vor ein paar Tagen zu hören war, dass die Schwarze Elster wegen der Dürre schon wieder bei Senftenberg auf einem Abschnitt ausgetrocknet ist (ich habe ihn vor ein paar Wochen noch mit Wasser erlebt) war ich gespannt auf die Situation am Quelltopf: auch dieser war aktuell knochentrocken, trotzdem sprudelte schon wenige hundert Meter weiter ein Bächlein durch die Wiesen, alles gut also … erst mal.
Geschockt war ich vom Fichtenbestand: sahen die Bäume bei Pulsnitz noch sehr gesund und vital aus, so war unmittelbar an der Quelle der Schwarzen Elster schon fast der komplette Hang gerodet und nur einzelne wackere Exemplare ‘hielten noch die Stellung’. Landschaftlich war es wie auch bei der Spree auf den letzten Kilometern zur Quelle hin ein ‘Abklappern’ der durchflossenen Dörfer, nur dass die heute nicht ganz so hübsch und touristisch erschlossen wirkten trotz vereinzelter toller Umgebindehäuser hier und da. Die Spree ist eben doch ein anderes Kaliber …
Wunderbar war der Blick im Bonusteil auf die Klippen des Hochsteinfelsens, hier tritt der felsige Untergrund tatsächlich erst kurz vor dem Gipfel zutage. Leider waren die Wege am Berg nur selten naturbelassen, meist handelte es sich um breite, geschotterte ‘Waldautobahnen’. Den begleitenden Weg entlang der Schwarzen Elster fand ich zwar einigermaßen abwechslungsreich, Highlights waren aber sicherlich wieder die Städtchen, in dem Fall Elstra und Kamenz, das ich mir heute ein wenig genauer angeschaut habe als zuletzt.
Insgesamt ein schöner Abschluss des Projekts, das ich in seiner Gesamtheit wegen der guten ‘Etappenportionen’ und deren Mach- und Erreichbarkeiten als Tagestouren von Berlin aus empfehlen kann. Der stark kanalisierte Fluss war zwar — im Vergleich zu Havel und Spree — selbst eher weniger der Star, dafür konnte die Umgebung mit ihren sehenswerten kleinen Städtchen in drei Bundesländern auftrumpfen.
Hier nun die finale Collection:
https://www.komoot.de/collection/1519425/-entlang-der-schwarzen-elster-von-der-muendung-bis-zur-quelle
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese erweiterte Etappe beginnt am Bahnhof in Pulsnitz, über die Nordstraße geht es zunächst durch ein Gewerbegebiet, dann an einem Biotop entlang auf dem Schneckenweg zur Dr.-Wilhelm-Külz-Straße, anschließend auf dieser zur Reha-Klinik am Ortsausgang. Nun schließt sich eine Baumallee über die Felder an, oberhalb eines Bachlaufs führt der Weg im Wald nach Gickelsberg, danach geht es unterhalb des Schwedensteins auf dem Strangweg zur Bergstraße und der Ort wird durchquert. Weiter hinauf führt der Weg im Wald über den Hirschberg hinweg und zu einem wassergefüllten Steinbruch. Es schließt sich der breite, geschotterte Tellerweg an und danach der Luchsenburgweg zur gleichnamigen kleinen Siedlung in Autobahnnähe.
Nun führt der Weg steil bergauf auf der Hochsteinstraße und auf dem Nördlichen Kammweg geht es anschließend naturbelassen auf einem Pfad zum Gipfel am Hochsteinfelsen, danach kontinuierlich wieder bergab und nach einer langen Kehre ist die Quelle der Schwarzen Elster im Berghang erreicht. Meist im Laubwald geht es im Tal weiter zum Ort Kindisch, das entlang des Bachlaufs durchquert wird, dann an einem Gewerbegebiet entlang zu den Nachbardörfern Rauschwitz und Gödlau. Nach einem kurzen Landstraßenabschnitt wird zur Gärtnerei abgezweigt und dem etwas abenteuerlichen Weg, der in einer Flutrinne beginnt, durch den Wald und am Waldrand gefolgt zum Teufelsstein an der Schwarzen Elster.
Über einen Feldweg wird das Städtchen Elstra erreicht, nach einer kleinen Runde im Ort wird dieser über den Hainmühlenweg verlassen und über den Alten Weg geht es ins benachbarte Prietitz. Von dort führt der Weg über die Gartenstraße an einem Hopfenanbaugebiet vorbei zur Dammmühle, anschließend auf dem Schotterweg zur Landstraße und auf dieser bis nach Wiesa. Der Tuchmacherteich wird passiert und dem Wiesaer Kirchweg gefolgt nach Kamenz. Hier führt der Weg durchs Herrental hinauf und am Roten Turm vorbei zur Hauptkirche St. Marien, danach über die Kirchstraße zum Marktplatz, weiter zur Klosterkirche und zum Lessingplatz, abschließend hinab durch den Volkspark zum Bahnhof Kamenz, an dem die Etappe endet.
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