… heute habe ich die vor­letzte Etappe des Schwarze-Els­ter-Pro­jekts in Sach­sen absol­viert. Sie­ben Stun­den Bus- & Zug­fahrt, sie­ben Stun­den Wan­dern, für mich war das in dem Fall voll­kom­men ok. Schon im Vor­feld hatte ich bemerkt, dass ich nicht nur zwi­schen der ers­ten Wir­kungs­stätte von Kon­rad Zuse (Hoyers­werda) und der Geburts­stadt von Gott­hold Ephraim Les­sing (Kamenz) unter­wegs sein würde, son­dern dass exakt in die­sem Gebiet rund um das Städt­chen Wit­ti­chenau auch die Wur­zeln der sor­bi­schen ‘Krabat’-Sage lie­gen. Es geht dabei wie in Goe­thes ‘Faust’ um die Aus­ein­an­der­set­zung mit und die Ver­su­chung durch den Teu­fel, wes­halb in der gesam­ten Gegend unzäh­lige Kru­zi­fixe, teils mit deut­scher, teils mit sor­bi­scher Beschrif­tung auf­ge­stellt sind, die Unheil von den Bewoh­nern abhal­ten sol­len. Sehr beeindruckend!

Ein wei­te­res High­light waren ganz sicher die drei sehr gro­ßen Fisch­teich-Areale, die sich sehr schön über die Stre­cke ver­teil­ten. Nur von der Schwar­zen Els­ter sah ich kaum etwas, da sie hier im Ober­lauf bereits meist kei­nen Schutz­deich mehr besitzt und sich statt­des­sen abseits der Wege ohne guten Zugang durch die Wie­sen schlän­gelt. Trotz­dem war es wohl die abwechs­lungs­reichste Etappe bis­her, auch wenn ich fast nur auf Asphalt und Schot­ter unter­wegs war.

Es gab auch ein paar Sack­gas­sen und Irr­wege für mich, die ich aus der Auf­zeich­nung ent­fernt habe, somit soll­ten die resul­tie­ren­den gut 34 ’sau­be­ren’ Kilo­me­ter noch wan­der­ge­eig­net genug als Vor­lage sein.

Sicher in der absol­vier­ten Form wegen vie­ler Län­gen außer­halb die­ses Pro­jekts nicht unbe­dingt eine Nach­wan­der­emp­feh­lung, ein­zelne Abschnitte kann ich aber defi­ni­tiv emp­feh­len, zumal der regel­mä­ßig ver­keh­rende Bus zwi­schen Start und Ziel in fast allen Dör­fern hält, die ich durch­querte, wie ich auf der Rück­fahrt feststellte.

Die Etappe ist nun auch in mei­ner Coll­ec­tion zum Pro­jekt enthalten:
https://www.komoot.de/collection/1519425/-entlang-der-schwarzen-elster-von-der-muendung-bis-zur-quelle

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Etappe star­tet am Bahn­hof in Hoyers­werda, zunächst geht es durch die Bahn­hofs­al­lee und auf dem Pfad am Bahn­damm ent­lang zur Kir­che ‘Hei­lige Fami­lie’, dann wird dem stra­ßen­be­glei­ten­den Rad­weg an der Karl-Lieb­knecht-Straße gefolgt um ein Gewer­be­ge­biet herum. Nun führt der Weg auf der Fahr­rad­straße nach Groß Neida und durch den Ort hin­durch ins benach­barte Dör­gen­hau­sen, wo der Schwar­zen Els­ter nahe gefolgt wird. Nach einem kur­zen Wald­ab­schnitt sind die Neu­dor­fer Tei­che erreicht und wer­den pas­siert, danach geht es auf der Straße durch die Fel­der nach Neudorf-Klösterlich.

Anschlie­ßend wird ein Feld­weg nahe an den Mäan­dern des Flüss­chens genutzt nach Keula, durch die Sied­lung führt der Weg ins angren­zende, hüb­sche Städt­chen Wit­ti­chenau. An der Kir­che Mariä Him­mel­fahrt vor­bei führt der Weg zum Markt und über die Geschwis­ter-Scholl-Straße zum Stadt­teich, der zu Hälfte umrun­det wird. An der Kober­mühle ent­lang geht es zur Hos­ker Straße, auf der der Ort in süd­li­cher Rich­tung ver­las­sen wird. Nach einem kur­zen Land­stra­ßen­ab­schnitt wird ein vor­ge­la­ger­ter Sied­lungs­teil von Hoske durch­quert und durch ein leicht ver­wil­der­tes Wald­stück führt der Weg zur Streu­sied­lung Kotten.

Danach geht es über die Fel­der nach Soll­schwitz und durchs Dorf hin­durch, es folgt ein län­ge­rer geschot­ter­ter Abschnitt zu den Döbraer Tei­chen, die kom­plett auf der Nord­seite pas­siert wer­den. Erneut über einen Feld­weg geht es ins benach­barte Mil­strich und dort nach einem kur­zen Wald­ab­schnitt eine Weile direkt an der Schwar­zen Els­ter ent­lang, bereits mit Blick auf das noch einige Kilo­me­ter ent­fernte, im Hang gele­gene Kamenz.

Auf Asphalt führt der Weg zum Deutsch­base­lit­zer Groß­teich und daran ent­lang, anschlie­ßend wird auf zwei Kilo­me­tern Länge eine rie­sige Solar­an­lage pas­siert bis nach Jesau. Dem Jesauer Feld­weg fol­gend wird die Sied­lung durch­quert nach Kamenz, dort geht es im Orts­teil Spit­tel über den Bern­hard­weg zur Kir­che Maria Mag­da­lena, über die Tal­straße und die Ufer­straße ein letz­tes Mal zur Schwar­zen Els­ter, danach über die Elstraer Straße und die Wall­straße kon­ti­nu­ier­lich berg­auf zur Klos­ter­kir­che. Am Les­sing-Denk­mal vor­bei wird der Volks­park betre­ten und der Weg führt abschlie­ßend hinab zum Bahn­hof Kamenz, an dem diese Etappe endet.