… heute habe ich bei ungüns­tigs­ten Wan­der­be­din­gun­gen (kalt, neb­lig-feucht, sehr win­dig) ein neues Solo-Wan­der­pro­jekt ange­sto­ßen, das zu ‘Tou­ren in/um alle amts­freien Gemein­den in Bran­den­burg’. Zunächst hatte ich diese Idee für nicht son­der­lich moti­vie­rend gehal­ten, da tat­säch­lich viele amor­phe und aus­tausch­bare Speck­gür­tel­ge­mein­den um Ber­lin und Pots­dam dazu­ge­hö­ren, aller­dings kann ich die — mir noch feh­len­den — Orte auch teil­weise gut errei­chen und es sind einige abge­le­gene dabei, die mich sehr neu­gie­rig machen.

Heute ging es um den Ort Lee­ge­bruch west­lich von Ora­ni­en­burg, der als Werks­sied­lung vor knapp 100 Jah­ren beim Bau der Hein­kel-Flug­zeug­werke aus dem Boden gestampft wurde und der heute knapp 7000 Ein­woh­ner hat. Deut­lich merkt man der Sied­lung an, dass sie am Reiß­brett ent­stan­den ist, es domi­nie­ren aller­dings viele kleine alte Rei­hen­häu­ser das Bild der etwas abge­le­ge­nen und von Sumpf­wie­sen umge­be­nen Gemeinde.

Warum der Titel der Tour: es war tat­säch­lich ziem­lich umständ­lich, von Borgsdorf/Pinnow aus durch das Laby­rinth von Ent­wäs­se­rungs­grä­ben nach Lee­ge­bruch zu gelan­gen, in Ora­ni­en­burg bin ich dann wie­der mal durch die Obst­bau-Sied­lung ‘Eden’ gewan­dert, die Ende des 19. Jahr­hun­derts von Vege­ta­ri­ern(!) gegrün­det wurde, die damals schon auf der Suche nach einem natur­na­hen Leben jen­seits der Indus­tria­li­sie­rung waren.

Die Tour kann man sicher mal so machen, um sich die ansons­ten schwer in Wan­de­run­gen inte­grier­ba­ren Ecken anzu­schauen, mein neue Lieb­lings­re­gion wird es ganz sicher nicht …

Die bei­den Seen bei die­ser Tour kann man legal übri­gens nur mit einem guten Tele­ob­jek­tiv pas­sa­bel foto­gra­fie­ren, will hei­ßen: offi­zi­ell ist das Betre­ten der Ufer aus Sicher­heits­grün­den verboten.

————

Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet am S‑Bahnhof in Borgs­dorf, durch die Wohn­ge­biete und an einem Gar­ten­cen­ter vor­bei führt der Weg zunächst zur Ber­li­ner Chaus­see, nach deren Über­que­rung im Wald zur Lin­den­straße und wei­ter über die Haupt­straße zur Mün­dung des Ora­ni­en­bur­ger Kanals in den Oder-Havel-Kanal. Nach Über­que­rung auf der Pin­nower Brü­cke geht es auf dem Rad­weg einen Kilo­me­ter weit am Ufer des Ora­ni­en­bur­ger Kanals ent­lang, dann wird abge­bo­gen auf den Wie­sen­weg, der am Pin­nower Gra­ben ent­lang führt.

Anschlie­ßend wird nach einem Feld­weg auf den Beton­plat­ten­weg gewech­selt, der am Rande eines Kies­gru­ben­sees ent­lang führt, im wei­te­ren Ver­lauf wird eben­falls größ­ten­teils der Plat­ten­weg genutzt mit meh­re­ren Rich­tungs­wech­seln bis zur ein­zi­gen Auto­bahn­un­ter­füh­rung. Dort geht es auf dem Wie­sen­weg um einen Damm herum, danach am Zigeu­ner­see ent­lang zum Sied­lungs­be­ginn von Lee­ge­bruch. Der Ort wird zunächst am Rand pas­siert, dann führt der Weg in einem Schlen­ker zum Anger im Alten Dorf und an der Dorf­aue mit der Holz­ka­pelle vor­bei wie­der zum öst­li­chen Rand, wo dem Moor­gra­ben gefolgt wird zum Bären­klauer Weg. 

Auf dem Esphorst­weg geht es über die Fel­der hin­über nach Ger­men­dorf, dort wird auf der Über­füh­rung die Schnell­straße über­quert und der Weg führt durch die Sied­lung Eden wie­der zum Ora­ni­en­bur­ger Kanal, der an der Kanal­straße über­quert wird. Der Straße fol­gend geht es am Schloss­park ent­lang und über die Breite Straße zum Schloss Ora­ni­en­burg, abschlie­ßend noch ein Stück an der Ora­ni­en­bur­ger Havel ent­lang und über den Louise-Hen­ri­ette-Steg und die Willy-Brandt-Straße zum Bahn­hof Ora­ni­en­burg, an dem die Tour endet.