… heute bin ich bei frostigen ‑8 Grad gestartet im ‘Mekka der Warmzeitforschung’, in der Nähe der Eem-Grabungen bei Klinge in der Niederlausitz. Hier wurden im Rahmen der Braunkohleförderung im Tagebau Jänschwalde viele Relikte aus der Zeit zwischen den letzten beiden Eiszeiten gefunden, das dazu eingerichtete Freilichtmuseum ‘Zeitsprung’ integriere ich wohl im nächsten Jahr mal in einer Tour. Diesmal ging es mir eher darum, bei guter Fernsicht gelungene Ausblicke über den Klinger See zu bekommen, was prima funktionierte. Die Kombination aus der Mondlandschaft mit dem idyllischen ‘Urwald’ bei Groß Jamno klappte bestens, auch der letzte Abschnitt zwischen einem Wassergraben und dem Klein Jamnower Teich gefiel mir sehr gut.
Nur östlich des Großteichs am Urwald war kein Durchkommen, der ehemalige Wanderweg wurde in diesem Bereich aufgegeben, kann aber ziemlich mühelos parallel am Feldrand umgangen werden. Am Ende reichte das Timing in Forst noch für einen kurzen Abstecher zur Fabrikantenvilla Noack-Bergami, die für mich wie kein anderes Gebäude so sinnbildlich ist für Aufstieg und Fall der Stadt mit ihren Tuchfabriken in den letzten 200 Jahren.
Allerdings waren heute auch viele Radweg-Kilometer dabei und einige Straßenabschnitte, die sich aber aus meiner Sicht nicht vermeiden ließen. Trotzdem dicke Empfehlung für die Tour, ich komme definitiv immer wieder gerne in die Gegend …
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof in Klinge, nach Überquerung der Gleise geht es zunächst durch die Siedlung am Ziegeleiweg zum Freilichtmuseum ‘Zeitsprung’, dann wird dem Radweg gefolgt am Hügelgrab vorbei zum tollen Aussichtspunkt mit Blick über den Klinger See am Raubrittertor. Gut einen Kilometer weit führt der Weg leicht bergauf zum zweiten Aussichtspunkt mit noch beeindruckenderem Rundum-Ausblick auf den wassergefüllten ehemaligen Tagebau.
Nun geht es im Kiefernwald auf dem Radweg zum Dorf Gosda mit seinem bizarr proportionierten Kirchturmnachbau, nach Durchquerung des Ortes wird erneut der Radweg auf drei Kilometern Länge im zusammenhängenden Waldgebiet genutzt bis nach Groß Jamno. Hier wird kurz der Hauptstraße gefolgt, dann abgezweigt auf die naturbelassene Baumallee am Großteich entlang. Nach Passieren eines Gebiets mit vielen kleinen Teichen geht es auf sehr schönen schmalen Pfaden durch den ‘Urwald’, am Gedenkstein vorbei und bis zur ‘Urwaldquelle’. Östlich davon wurde der Wanderweg nach Sturmschäden aufgegeben, der nicht passierbare Abschnitt kann aber etwas parallel dazu an der Feldkante absolviert werden.
Nach dem erneuten Überqueren der Hauptstraße wird der ruhigen Landstraße bergab nach Klein Jamno gefolgt, danach führt der Weg zwischen einem Wassergraben und dem Klein Jamnower Teich hindurch bis zum Siedlungsrand der Stadt Forst. Sehr schön geht es kurz am Bachlauf der Malxe entlang, dann führt der Weg durch die Eigenheimsiedlungen entlang der Goethestraße und der Straße ‘Am Waldgürtel’ zur Muskauer Straße mit dem imposanten Wasserturm an deren Ende.
Nach Überquerung des Bahnübergangs wird der Sorauer Straße gefolgt, am Textilmuseum vorbei geht es im Bogen um das verfallene Areal der ehemaligen Fabrik Noack-Bergami herum, abschließend dann über die Amtstraße, die Albertstraße und die Bahnhofstraße zum Bahnhof Forst, an dem die Tour endet.
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