[UPDATE]: auch diese Tour bitte aktuell wegen der Verordnungen zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) NICHT NACHWANDERN!
Die von mir als Beleg zur Erlaubins der Bewanderung interpretierten offiziellen ‘Infozettel’ des Landkreises sind offensichtlich veraltet.
————-
… nach meiner Findlingstour vorgestern hatte ich versucht, noch mehr Informationen zu den größten dieser skandinavischen Migranten mit unbefristetem Bleiberecht in Brandenburg zu sammeln. Dabei stieß ich auf den ‘Großen Stein’ im Nordosten des Barnim bei Oderberg-Neuendorf und habe heute von dort aus eine Wanderung absolviert.
Sehr interessant die Geschichte zu dem Stein: er sollte ursprünglich das Material für die Granitschale im Berliner Lustgarten liefern, doch der Steinmetz ‘verkalkulierte’ sich im Jahr 1825 beim Zerlegen in Neuendorf, sodass der Stein unbrauchbar für das Vorhaben wurde, die ursprünglichen Bohrlöcher sind heute noch zu sehen. So kam es, dass der noch größere Findling in den Rauener Bergen für dieses Vorhaben zwei Jahre später ‘dran glauben musste’ und das Material lieferte. Diese und viele Infos mehr findet man unter: https://www.findling-oderberg.de
Die heutige Tour plante ich leider, ohne das Thema ASP ‘auf dem Schirm’ zu haben, da ich mich bisher meist nur in den Landkreisen Oder-Spree und Märkisch Oderland vorab damit beschäftigt hatte. Bei der Anfahrt fiel mir dann wieder ein, dass ja auch der Landkreis Barnim für wenige Kilometer direkt an die Oder grenzt und somit potentielles Risikogebiet ist. Schlimmer noch: seit August 2021 sind die Gebiete um Oderberg und Brodowin sogar Kerngebiet (roter Bereich) mit Betretungsverbot für Wälder und offene Landschaften, was ich einigen kleinen Hinweisschildern vor Ort entnehmen konnte.
Da andererseits — nicht wie im Landkreis Oder-Spree mit seiner sehr strengen Auslegung – in den Hinweisen aber lapidar nur stand ‘Bleiben Sie auf den Wegen!’ interpretierte ich dies als Wegegebot statt als Wegeverbot.
Im Wald traf ich auf Arbeiter, die nun (4 Monate nach Inkrafttreten der Regelung!) gerade die Schutzzäune am Aufstellen waren. Sie konnten ebenso wenig eine klare Information in der Sache liefern wie ein Gemeindebediensteter, mit dem ich in Brodowin sprach. Auch bei dieser Tour werde ich mir im Nachgang beim Veterinäramt des Landkreises meine Auslegung bestätigen lassen, um bei weiteren Wanderungen in der Region Handlungssicherheit zu haben, da die Situation sicher noch ein Weilchen andauern wird …
Zur eigentlichen Tour: es war ein Mix aus mir bekannten und bisher unbekannten Abschnitten, teils naturbelassen, oft auf dem typischen alten Schorfheide-Kopfsteinpflaster. Der Rhythmus war ganz in Ordnung mit zwei langen Waldpassagen und der offenen, teils spektakulären Hügellandschaft im Mittelteil. Kann ich durchaus in der Form empfehlen, das Kloster Chorin zum Abschluss einer Tour ist ja sowieso immer wieder ein Highlight.
————-
Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet in Oderberg-Neuendorf an der Bushaltestelle, die Siedlung westlich der Hauptstraße wird durchquert inklusive kurzem Abstecher zur Wehrkirche, dann geht es hinauf auf dem von Hecken gesäumten Feldweg in den Wald. Nach dem Besuch beim Findling ‘Großer Stein’ am Waldrand führt der Weg weiter hinauf auf Kopfsteinpflaster, dann geht es teils naturbelassen und im kurvigen Verlauf zum Wegekreuz ‘Kleiner Teller’. Es schließt sich wieder ein Mix aus verschiedenen Untergründen an, auf Kopfsteinpflaster führt der Weg dann dreieinhalb Kilometer weiter durch den Wald mit Abstecher zum Schwarzen See und im Bereich der Siedlung ‘Zaun’ als windgeschützte Allee durch die offene Landschaft um den Trompeterberg.
An einer markanten, erhöht liegenden Kreuzung wird auf den Betonplattenweg hinab ins Tal abgezweigt, nach dem Aufstieg zum Karpatenhügel mit tollem Ausblick wird danach dem kurvigen Feldweg gefolgt durch die Hügel bis nach Brodowin. Das Gelände des ehemaligen Pionierlagers wird durchquert, dann dem naturbelassenen Weg nahe an den Moorgebieten des Totalreservats Plagefenn entlang gefolgt, bevor es erneut auf Kopfsteinpflaster in einem längeren Abschnitt zum Ausgang des Waldes am Amtsee Chorin geht.
Der See wird südlich passiert zum Kloster hin, dann dem Pfad am Ufer gefolgt, danach führt der Weg im Wald zum Klostersteig. Nach Durchquerung des Dorfes wird abschließend am Bahnhof Chorin das Ende dieser Tour erreicht.
Hinterlasse einen Kommentar