[UPDATE]: vom zuständigen Leiter des Landeswalds habe ich die Information erhalten, dass nördlich der Försterei Buchenhain ein generelles Betretungsverbot besteht (Zone 1 des Biosphärenreservats). Diesen Abschnitt also bitte nicht wandern!
… heute bin ich im dunstigen Nieselregen eine Tour im Inneren Unterspreewald gewandert, die ich schon seit Jahren ausprobieren wollte. Letztendlich ausgelöst durch die Spree-Etappe von Burkhard nördlich von Schlepzig Ende November (https://www.komoot.de/tour/581762099) sowie inspiriert durch ähnliche Touren von Wolfram (https://www.komoot.de/tour/288036566), Heiner (https://www.komoot.de/tour/182228470) und Jürgen (https://www.komoot.de/tour/340107620) wollte ich mir selbst anschauen, wie gut der Weg begehbar ist im ‘Dschungel’ zwischen Groß Wasserburg und Schlepzig und wie es mit der Wegeerlaubnis aussieht.
Zu letztgenanntem Punkt bin ich mir nicht sicher, zumindest ist aber das temporäre Betretungsverbot von Februar bis Juli zu beachten. Eventuell sind sogar einzelne Abschnitte mit ganzjährigem Betretungsverbot ausgestattet, das versuche ich aber noch direkt mit dem zuständigen Forstamt im Nachgang zu klären.
Abgesehen von den genannten Zweifeln und vom bescheidenen Wetter war dies aber sicherlich die schönste Streckenkombination, die ich jemals in der Gegend gewandert bin. Die etwas wilden Wege entlang der Fließe am Anfang der Strecke gefielen mir ausgezeichnet und auch die Länge der Waldautobahnen dazwischen war im erträglichen Rahmen.
Zwei Dinge gilt es zwischen Groß Wasserburg und Schlepzig jedoch zu beachten: ich habe Unmengen von frischen Wildschweinspuren gesehen, ein Aufeinandertreffen mit Piggeldy & Frederick ist sicher keinesfalls auszuschließen. Außerdem waren die größeren spreewald-typischen Holzbrücken durch Moos und Nässe extrem glatt und rutschig. Wie auf den Fotos zu sehen sind es keine massiven ‘Touristenbrücken’ mit Stufen sondern eher rampenartige und fragile Gebilde mit Kanthölzern für notdürftigen Halt. Man sollte sich also gerade als Einzelwanderer wirklich genau überlegen, ob man die Risiken des Abschnitts eingeht.
Die zweite Hälfte der Tour ab Schlepzig war dagegen ‘Business as usual’ und ich wusste, was mich erwartet mit dem wohlbekannten und immer wieder schönen Mix aus Fischteichen, Fließen und Wassergräben, zumindest teilweise auf naturbelassenen Wegen.
Die Durchquerung von Schlepzig nutzte ich, um in ‘Deutschlands erster Roggen-Whiskey-Destillerie’ (https://stork-club-whiskey.com) ein wenig nützliches Zusatzgepäck (siehe Foto) für den Rucksack einzukaufen ;-)
—————–
Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet an der Bushaltestelle in Groß Wasserburg, zunächst wird der Dorfstraße zum Wehr gefolgt und die Wasserburger Spree überquert. Auf einem Feldweg geht es am Waldrand entlang, dann wird der Hochwasserschutzdeich parallel zu einem Entwässerungsgraben genutzt. Nach Betreten des dichten Sumpfwaldes führt der Weg mit mehreren Richtungswechseln zum Langen Horstfließ und folgt diesem nach Überquerung eine Weile sehr naturbelassen. Im großen Bogen geht es hinüber zum Puhlstrom, nach dessen Überquerung wird kurz ein Betonplattenweg genutzt, danach führt der Weg wieder sehr naturbelassen am abzweigenden Schiwastrom entlang.
Über eine lineare Querverbindung wird bei ‘Stellmachers Ablage’ wieder auf den Puhlstrom getroffen, nach einem weiteren Geradeausabschnitt wird ‘Mollenhauers Hütte’ passiert und auf einem Waldpfad die Landstraße erreicht. Nach deren Überquerung wird noch einmal der Schiwastrom gekreuzt und auf einem leicht erhöhten schmalen Dammweg geht es hinüber zum Zerniasfließ. Der Landstraße wird gefolgt nach Schlepzig hinein, dort abgebogen an der Spreemühle auf die Dammstraße und über den Niwaweg wird der große Fischteichkomplex erreicht.
Der Inselteich wird naturnah passiert, auf einem schmalen Pfad führt der Weg am Gasthaus Petkampsberg vorbei, bevor der Sommerteich und der Spreeteich ebenfalls passiert werden. Der Teichkomplex wird hier verlassen, nun wird die dort breit aufgestaute Spree auf dem Hartmannsdorfer Wehr überquert und dem markanten Wassergraben gut zwei Kilometer weit auf dem begleitenden Deich gefolgt. An großen Agrarflächen vorbei und zwischen Viehweiden hindurch führt der Weg zum Ortseingang von Lubolz, abschließend über die Hauptstraße durchs Dorf bis zum Bahnhof Lubolz, an dem diese Tour endet.
Hinterlasse einen Kommentar