… heute habe ich mal wieder eine ganz spezielle, schon lange geplante Tour nach dem Motto ‘Stadtwandern statt Wandern’ gemacht, wofür mir das trübe, leicht neblige aber trockene Wetter ideal erschien. Im Frühjahr hatte ich mir die Neuverfilmung der Geschichte der Christiane F. als (teilweise in Prag gedrehte) Serie angesehen, die mich aber nicht wirklich überzeugte. Daraufhin las ich noch einmal das Buch, machte mir Notizen zu den Schauplätzen und schaute mir auch den Originalspielfilm von 1981 wieder an.
Spannende Themen gibt es sicher noch reichlich für Drehort-Touren in Berlin, aber speziell diese war mir sehr wichtig, da sie eben auch mal gezielt auf die harten Schattenseiten der Stadt eingeht und es nicht um Attraktivität in der Dokumentation geht. Passend dazu habe ich alle Fotos mit einem stark vignettierten, farbverfremdenden Analogstil-Filter nachbearbeitet, um ein wenig die schäbigen Polaroid-Aufnahmen der 1970er Jahre nachzuahmen.
Schauplätze dieser Tour waren:
Joachim-Gottschalk-Weg: Christianes Wohnung bei ihrer Mutter in der Gropiusstadt
Hasenheide: zeitweise ihr bevorzugter Platz zum ‘Rumflippen’ und zur Drogenbeschaffung
Genthiner Straße: Standort der Diskothek Sound
Kurfürstenstraße / Potsdamer Straße: Straßenstrich damals wie heute
Bahnhof Zoo: häufiger Aufenthaltsort, Drogenbeschaffung und Kontaktaufnahme/Treffpunkt mit Freiern
Messe Süd: Standort der Deutschlandhalle, Auftritt von David Bowie 1976
Die Schauplätze / Drehorte hätte ich sicher noch stark erweitern können (https://www.shotinberlin.de/EN/catalog/film/1629/), außerdem wären mir jede Menge zeitgenössische Orte im Westen von Berlin eingefallen, die gut gepasst hätten, aber die Strecke war so perfekt von der Länge her.
Hier das Bowie-Video der restaurierten deutschsprachigen Version von ‘Heroes’:
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet an der U‑Bahnstation Wutzkyallee, zunächst geht es im Bogen zum Wohnblockensemble am Joachim-Gottschalk-Weg, dann über den Friedrich-Kayßler-Weg und zwischen den Wohnanlagen hindurch zum Ideal-Hochhaus, danach um das halbkreisförmige Gropiushaus herum zum Wildmeisterdamm. Über dreieinhalb Kilometer wird erst der Promenade, dann dem schmalen Grünzug zwischen der Bebauung gefolgt bis hin zum Schlosspark Britz.
Nach Durchquerung von Alt-Britz wird dem Tempelhofer Weg gefolgt zum Teltowkanal, nach dessen Überquerung führt der Weg um einen großen Friedhof herum, anschließend geht es über die Eschersheimer Straße und die Oderstraße zum östlichen Ende des Tempelhofer Feldes, dann weiter zum Columbiadamm und in einem kleinen Bogen durch den Volkspark Hasenheide. Dem Columbiadamm wird gefolgt zum Platz der Luftbrücke, nach einem Abstecher zum alten Flughafenterminal führt der Weg über die Dudenstraße, danach am Lokdepot entlang und durch den Flaschenhalspark zur Yorckstraße.
Über die Goebenstraße geht es in einem Abstecher zum bemerkenswerten Pallasseum, dann über die Potsdamer Straße, die Kurfürstenstraße und die Genthiner Straße zum Magdeburger Platz, weiter über die Lützowstraße zum Lützowplatz. Dem Landwehrkanal wird gefolgt am Lützowufer und später dem Promenadenweg um das Gelände des Zoos herum bis zum Hardenbergplatz. Über die Joachimsthalerstraße und durch das Areal des Kranzlerecks wird der Kurfürstendamm erreicht und dem Boulevard auf drei Kilometern gefolgt bis fast zu seinem westlichen Ende.
Über die Bornstedter Straße führt der Weg im Bogen am Bahndamm entlang zum Trabener Steg, auf dem die Avus-Autobahn überquert wird. Abschließend geht es über den Werkstättenweg, durch eine lange Unterführung und über die Cordesstraße hinüber zum S‑Bahnhof Messe-Süd, wo nach einem letzten Abstecher zum City-Cube am Standort der ehemaligen Deutschlandhalle diese Tour endet.
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