… seit ein paar Wochen gibt es einen ganz frisch zertifizierten ‘Qualitätsweg Wanderbares Deutschland’ in Brandenburg, direkt an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land. Gut die Hälfte dieses Weges rund um den Wummsee habe ich mir heute näher angesehen, ‘verpackt’ in eine Streckenwanderung zwischen den beiden Buslinien nördlich von Rheinsberg. Das klappte in der Form gut, es gehört aber auch viel Disziplin dazu, das Zeitfenster einzuhalten, da man ansonsten längere Zeit auf den nur sehr selten fahrenden Bus mit Anschluss zur Regionalbahn warten muss.
Den Teil des eigentlichen Rundwegs mit dem Motto ‘Klarwasser Se(h)en’ fand ich wunderschön, hier waren fast alle Waldwege und Pfade sehr naturbelassen und man merkt, dass die Gegend durch ihre abgelegene Lage nicht übermäßig stark von Wanderern frequentiert wird. Kleines Manko allerdings, dass man durch die Schilfgürtel des Wummsees nur sehr selten direkten Kontakt zum Gewässer hatte, gleiches galt für die meisten anderen Seen bei dieser Tour. Den Abschnitt entlang der kleinen Giesenschlagseenkette fand ich ebenfalls wunderbar, hier war der Pfad noch etwas uriger und im Laub teilweise kaum zu sehen.
Am Tietzowsee am Ende der Tour war mir der Einstieg in den Uferpfad nicht ganz klar und die Zeit drängte etwas, sodass ich ‘auf Nummer sicher ging’ und lieber einen Waldweg abseits des Sees nutzte.
Insgesamt eine wirklich schöne und von Berlin aus relativ gut erreichbare Tour, die ich definitiv empfehlen kann. Mir ist es allerdings ein Rätsel, wie man im Jahr 2021 einen Qualitätsweg zertifizieren kann, der in seiner ursprünglichen Form als Rundweg nur mit dem eigenen Auto und nicht per ÖPNV erreichbar ist, außer man wird ‘kreativ’ wie in meinem Fall heute.
Hier die offizielle Seite zum Wanderweg: https://www.stechlin-ruppiner-land-naturpark.de/themen/routen-touren/klarwasser-sehen-auf-dem-wummsee-rundwanderweg-12-km/
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet in Flecken Zechlin an der Bushaltestelle direkt an der Schule, zunächst geht es über den Töpferweg, den Hirtensteig und die Wittstocker Straße zur Dorfkirche, dann wird der Amtstraße am Ufer des Schwarzen Sees gefolgt zur Parkstraße. Danach führt der Weg über Treppen bergauf und an einer Kleingartenanlage entlang, auf dem Radweg geht es zur Siedlung Pariser Eiche und weiter zum Forsthaus, anschließend ist endlich der Wald erreicht.
Dem Forstweg wird gefolgt zum Plötzensee, auf einsamen Waldwegen geht es weiter zum südwestlichen Ende des Wummsees. Nun werden der Kleine und der Große Wummsee auf einer Länge von gut sechs Kilometern meist ufernah auf sehr schönen, naturbelassenen Wegen passiert bis hin zum Parkplatz am nördlichen Ausgang des Naturschutzgebiets. Auf einem sandigen Feldweg geht es an einem großen Biohof vorbei und das Dorf Diemitz wird durchquert, anschließend wird der Nebenstraße gefolgt zum nördlichen Giesenschlagsee. An der kleinen Seenkette entlang führt der Weg erneut pfadartig zwei Kilometer weit entlang und im Wald geht es hinüber zum Großen Prebelowsee, der gut zur Hälfte umrundet wird, leider auch teilweise auf dem Radweg, vom Gewässer durch eine Landstraße getrennt.
Kurz nach der Überquerung des Hüttenkanals wird in den Wald abgezweigt, auf naturbelassenen Wegen und teilweise auch auf Kopfsteinpflaster geht es im Bogen in Richtung des Jagowkanals, dann führt der Weg an der Dorfkirche von Zechlinerhütte vorbei zur Neustrelitzer Straße und abschließend ist an der Bushaltestelle ‘Alfred-Wegener-Haus’ am zentralen August-Bebel-Platz das Ende dieser Tour erreicht.
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