… heute ging es nach langer Anfahrt weiter bei mir mit dem Spreeprojekt, endlich bin ich in Sachsen angelangt. Die Etappe wanderte ich ’nach Brandenburg hinein’, um nach der Tour relativ schnell wieder von Spremberg aus nach Berlin zurückkehren zu können.
Die sehr lange Tour entlang der oft kanalisiert und künstlich wirkenden ‘Ocker-Spree’ war geprägt durch die Bergbauaktivitäten, die sich hier aber mal nicht in Tagebauseen zeigten, sowie durch den Truppenübungsplatz Oberlausitz, dazu unten mehr.
Oft konnte ich die scheinbar recht neu angelegten Wiesenstreifen neben der Spree nutzen, was mir allerdings durch deren Feuchtigkeit gut 36 Kilometer ein Wandern mit komplett nassen Füßen bescherte. An der Ruhlmühle galt es eine überschwemmte Furt zu durchqueren, was mangels Alternative nur nach dem ‘Augen zu und durch’-Prinzip funktionierte.
Die letzten gut 15 Kilometer fanden meist auf dem Radweg statt, bis dorthin war ich aber überrascht davon, wie wenig Asphaltabschnitte ich bewältigen musste. Beim Truppenübungsplatz ist die Situation etwas schwierig: die Beschilderung der Verbote scheint sich teilweise zu widersprechen, dabei führt ein markierter Wanderweg (grüner Punkt) hindurch. Ich hatte einen Wegabschnitt im Sperrgebiet geplant, die Strecke war im Kartenmaterial nicht als problematisch geflagged. Beim Abwandern speziell im nördlichen Bereich missachtete ich keine Betretungsverbotsschilder, trotzdem bin ich mir sicher, dass speziell dieser Bereich nicht erlaubt gewesen wäre. Also: beim Nachwandern bitte im Detail recherchieren oder den Radweg an der parallel verlaufenden Bundesstraße nutzen, um sich korrekt zu verhalten.
Heimliches Highlight bei dem leider sehr trüben Wetter heute wieder das Indische Springkraut mit seinem Duft, der einfach omnipräsent war bei der Tour. Es waren viele schöne Spreeausblicke dabei, die auf Dauer — gerade in den kanalisierten Abschnitten — aber schnell monoton wurden. Trotzdem für mich eine überraschend interessante Wanderung in einer typischen ‘Radfahrer-Hochburg’, die für mich als eine echte Genusswanderung allerdings deutlich zu lang ausfiel.
Bei den Fotos (Ausschuss: ca. 60%) half lichttechnisch nur der ganz dicke Farbeimer in der Nachbearbeitung, um sie halbwegs zu retten.
Meine Spreeprojekt-Collection ist nun ergänzt: https://www.komoot.de/collection/1085709/-entlang-der-spree-von-der-muendung-bis-zur-quelle-laufendes-projekt
Hier die Ende Mai gewanderte Variante der Strecke von Burkhard, die mir sehr geholfen hat für meine eigene Planung: https://www.komoot.de/tour/380112205
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe beginnt am Bahnhof in Uhyst, zunächst geht es über die Bautzener Straße und den Pfarrweg zur stattlichen Dorfkirche, dann wird in den Schlosspark abgebogen. Um das Schloss und die angrenzende Bebauung herum führt der Weg zur Spree, die auf einer großzügigen Holzbrücke überquert wird. Nun wird über sieben Kilometer hinweg der Wiesenstreifen neben der hier stark kanalisierten Spree genutzt, dann wird im Wald etwas ‘rustikal’ abgezweigt zum Ortseingang von Bärwalde.
Auf der Merzdorfer Straße und der Schlossallee geht es durch die Siedlungen zum großen Wehr, nach dessen Überquerung wird knapp zwei Kilometer weit der alte Betonplattenweg durch den Wald genutzt, auf einem leicht verwilderten markierten Wanderwegabschnitt führt der Weg näher an die hier naturbelassene Spree heran bis zum Beginn des nächsten kanalisierten Abschnitte an der Pegelmessstation. Auch bei diesem Streckenteil lässt sich die Spree recht nah auf den Wiesen wandernd begleiten, wobei an der Brücke am Eingang zum Truppenübungsplatz Oberlausitz die Seite gewechselt wird. Am ungewöhnlichen Flusskraftwerk Tzschelln wird der spreenahe Weg verlassen und auf den Feldweg gewechselt, der drei Kilometer weit im Prinzip der Stromtrasse folgt. ACHTUNG: dieser Abschnitt verläuft sehr wahrscheinlich teilweise im Sperrgebiet, alternativ sollte der Radweg entlang der Bundesstraße genutzt werden!
Entlang der Grenze des Truppenübungsplatzes wird die Ruhlmühle erreicht und die Spree wieder überquert und ein kleiner Bachlauf muss über eine Furt ‘bezwungen’ werden. In einem Mix aus kurzen naturbelassenen Abschnitten und über ruhige Nebenstraßen geht es meist durch Wald zum Ort Neustadt und durch dessen Ortsteil Neustädter Hammer, danach wird dem Radweg gefolgt in einem Feld- und Waldmix meist etwas vom Gewässerverlauf entfernt bis zum Dorf Spreewitz. Auf den folgenden knapp drei Kilometern lassen sich erneut gut die Wiesen neben dem schönen, eher naturbelassenen Flusslauf nutzen bis auf Höhe von Zerre, wo der ab dort wieder genutzte Radweg meist durch einen dichten ‘Waldtunnel’ führt bis nach Trattendorf.
Auf einem Wiesenweg geht es zur Holzbrücke hinüber in Richtung Trattendorf, nun wird dem herrlichen schmalen, von alten Eichen gesäumten Promenadenweg bis ins südliche Spremberg gefolgt. An der Wendenstraße wird letztmalig die Spree überquert und dem Uferweg gefolgt zum Weißen Wehr, dann geht es an der Kanu-Slalomstrecke entlang zum Schloss. Nach einer Runde um den Schwanenteich führt der Weg über zahlreiche Treppen hinauf zum Georgenberg mit dem Bismarckturm und dem Sängerpavillon, abschließend geht es östlich aus dem Stadtpark hinaus und entlang der Bahnhofstraße zum Bahnhof Spremberg, an dem diese Etappe endet.
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