… heute erneut eine ‘Amtssitz-Tour’, sehr kurzfristig musste ich allerdings die schon fest geplante Strecke im sonnigen Süden Brandenburgs gegen eine im bewölkten Norden von Berlin tauschen. So wurde es die Wanderung um Britz, Sitz des Amtes Britz-Chorin-Oderberg im Barnim.
Da ich bei dem überwiegend trüben Wetter wenigstens eine hervorragende Strecke wandern wollte, integrierte ich nun bereits zum dritten Mal in diesem Jahr die wunderbare Buckowseerinne in eine Tour, diesmal wiederum leicht variiert. Wie erwartet war dies dann auch wieder der schönste Abschnitt, aber auch der richtig große Buchenbestand auf naturbelassenen Waldwegen südlich der Autobahn konnte mich überzeugen.
Es ergab sich eine recht gute Anbindung hinüber zum Werbellinsee, auch wenn ich an einer Stelle (siehe Offgrid-Markierung) etwas ‘rustikal’ den Anschluss zum nächsten Weg suchen musste. Außerdem wählte ich nördlich der Autobahn nach dem Kaiser-Wilhelm-Gedenkstein einen aufgegebenen Forstweg, der aber noch bestens zu erkennen und zu bewandern war.
Allerdings kann ich von den ersten fünf sehr öden Kilometern bis nach Blütenberg nur abraten, da sie komplett an und auf befahrenen Straßen verlaufen. Auch Britz hatte bis auf die ganz ansehnliche Dorfkirche nichts zu bieten. Der ganze Stolz des Ortes ist eine riesige Fleischfabrik, die in den 1980er Jahren die größte Europas war. Die Fabrik hat die Wende überlebt und liefert als ‘Eberswalder Wurst GmbH’ unter anderem die Stadionwurst für Union Berlin.
Auf dem Wanderweg entlang der Buckowseerinne verfolgten mich heute drei Kühe, die wohl irgendwo ausgebüxt waren, ich konnte sie aber nach einigen Minuten abschütteln. Drei Begegnungen mit jeweils mehreren Rehen gab es und einen großen Waschbär sah ich im Wald. Entlang des Weges konnte ich an diversen Stellen reife Mirabellen pflücken und mitten im Wald traf ich auf einen einzelnen Apfelbaum, dessen Früchte perfekt schmeckten.
Eine trotz des trüben Wetters sehr schöne Wanderung, sieht man von den ersten fünf Kilometern ab. Ich empfehle hier für Nachahmer definitiv den ‘Einstieg’ in die Buckowseerinne von Golzow statt von Britz aus.
Witterungsbedingt sind heute über die Hälfte der Fotos der Schere zum Opfer gefallen. Ich hoffe, die Attraktivität des größten Teils der Strecke lässt sich trotz der für meine Verhältnisse großen Lücken in der Bilddokumentation gut transportieren.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof in Britz, zunächst geht es über die Eisenwerkstraße zwischen alten Fabrikanlagen und dem modernen Rathaus hindurch, dann wird der Eberswalder Straße durch den Ort gefolgt zum historischen Dorfkern mit der Kirche. Danach geht es auf dem asphaltierten Blütenberger Weg gut zweieinhalb Kilometer bis zur namensgebenden Siedlung mit dem sehenswerten Gutshaus und bergab zum ‘Einstieg’ in den Wanderweg entlang der Buckowseerinne.
Dem herrlich gewundenen Feldweg wird gefolgt zwischen Viehweiden hindurch mit Ausblicken auf die kleinen Teiche, die sich malerisch in die Hügellandschaft einfügen. Auf dem Querweg geht es um den größten Teich herum und bergauf in Richtung Buckow, vor dem Ort wird aber wieder scharf abgebogen und der Weg führt durch die Wiesen und erneut hinab zum besonders schön gelegenen Koppelpfuhl. Nach Passieren des Margaretenhofs geht es oberhalb der Rinne zurück und die kleine ‘Dreiecksrunde’ schießt sich, wobei sich von der Höhe aus schöne Ausblicke über die wellige Landschaft ergeben.
Nun folgt ein Waldabschnitt auf dem ausgeschilderten Wanderweg bis zum markanten Aussichtspunkt am Waldrand mit dem Steinkreis, weitere vier Kilometer geht es auf unmarkierten Wegen teilweise durch einen herrlichen zusammenhängenden Buchenbestand, später durch Kiefernwald zur Brücke über die Autobahn. Nach deren Überquerung wird ein kurzes Stück dem breiten Forstweg gefolgt, dann abgezweigt auf einen Nebenweg zu einem Jagdtrophäenstein zu Ehren Kaiser Wilhelms. Eine Weile wird einem leicht verwilderten, aber noch gut begehbaren Weg gefolgt, bevor es auf der breiten Schotterpiste an der Försterei Voigtswiese vorbei geht.
Nach der Überquerung einer Landstraße führt der Weg im Wald hinab zur Siedlung Jägerberg und zur Badestelle am Ostufer des Werbellinsees, abschließend geht es bergauf durch den ‘Waldtunnel’ und über die Straße hinweg zum Ziel dieser Tour am sehenswerten Kaiserbahnhof Joachimsthal.
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