… heute mal wieder eine Tour, bei der ich länger für die An- und Abfahrt im Zug gesessen habe als ich tatsächlich gewandert bin. Eigentlich wollte ich bei der Hitze einfach nur die drei Städtchen Lauchhammer, Schwarzheide und Ruhland für mich abhaken, die Erwartungen waren nicht sehr hoch. Am Ende wurde es eine richtig schöne Mischung aus Kultur und Natur mit vielen Überraschungen und Highlights. Es hat sich also definitiv gelohnt und ich kann diese Tour absolut empfehlen …
Sehr unterschiedlich die Anmutung der drei Städtchen: Ruhland wirkte wie eine typische Kleinstadt im Nordosten mit schönem kleinen Marktplatz und imposanter Kirche. Lauchhammer, das sich eigentlich aus mehreren Dörfern zusammensetzt, die schnell während der ersten Blüte der Braunkohleförderung zusammengewachsen sind, wirkte sehr ‘amorph’ eben aus diesem Grund, aber auch sehr interessant und zwiespältig. Niedergang und Idylle im stetigen Wechsel, sehr spannend. Schwarzheide, das auf mehreren Ebenen vom Chemiegiganten BASF aufgrund der dortigen Fabriken gefördert und mitfinanziert wird, ist eine der reichsten Kommunen in ganz Brandenburg, was man an fast jeder Ecke sieht. Trotz seiner Charakteristik als lineare Planstadt gibt es einen schönen alten Ortskern im Norden.
Besonders gefallen haben mir heute die gefluteten Tagebauseen (‘Restlöcher’) mit ihrem strahlend türkisfarbenen Wasser zwischen Lauchhammer und Schwarzheide sowie die teils naturbelassenen Wege und Pfade an ihnen vorbei. Nur der Abschnitt zwischen Schwarzheide und Ruhland auf dem Radweg entlang der Hauptstraße am Ende war sehr monoton, was aber verschmerzbar war.
Ausgelassen habe ich in Lauchhammer heute den Schlosspark mit der Mückendorfer Kirche im Süden, da ich dort noch eine weitere Tour geplant habe, sowie die etwas außerhalb liegenden und sehr sehenswerten Biotürme (https://www.komoot.de/highlight/1287459), die ich bereits in einer anderen Tour integriert hatte.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt am Bahnhof in Lauchhammer, nach Überquerung des Bahnübergangs wird dem Kutteweg gefolgt zum Strandbad und der Weg führt auf Pfaden zwischen den benachbarten Angelteichen hindurch. Dem Mittelweg wird über die Wiesen gefolgt — inklusive kleinem Abstecher zum Blick über den Kuhteich — nach Lauchhammer-Mitte mit seinem schönen Ensemble aus Fachwerk-Pfarrhaus und Kirche.
Nun geht es durch die Wohngebiete und um den Wolschinkateich herum und am Krankenhaus vorbei nach Lauchhammer-Ost mit dem Industriedenkmal ‘Gebläsemaschine’ am Rande des historischen Fabrikenareals. Über die Oberhammerstraße und die Bahnhofstraße führt der Weg zum Technik-Denkmal einer frühen Hochspannungsanlage, dann wird an der Torfstichallee abgezweigt auf den Radweg und später auf einen Wirtschaftsweg, der oberhalb des Südsees und am neu errichteten Seecampus entlang führt.
Anschließend wird abgezweigt in den hübschen historischen Ortskern von Schwarzheide hinein, gleich darauf wird die Siedlung wieder verlassen in Richtung des Ferdinandsees, der bis zu seiner Südspitze sehr schön auf einem schmalen Pfad passiert wird. Am Feldrand entlang und durch den Wald geht es zurück nach Schwarzheide, die Wohngebiete werden durchquert und der imposante Wasserturm mit Uhr am zentralen Marktplatz passiert.
Auf der schnurgeraden Ruhlander Straße wird die Autobahn unterquert, durch ein Gewerbegebiet geht es zur Brücke über die Schwarze Elster und in den historischen Kern von Ruhland hinein. Über die Berliner Straße führt der Weg zum Marktplatz und zur Kirche, dann über die Dresdener Straße und die Rudolf-Breitscheid-Straße zum Bahnhof Ruhland, an dem diese Tour endet.
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