… heute habe ich mal wieder eine kürzere ‘Expedition’ ins Havelland unternommen, um eine weniger bekannte Gegend auf ihre Wandertauglichkeit zu prüfen. Schon vor langer Zeit war mir die ausgedehnte Tonstichlandschaft im Dreieck zwischen Ketzin, Tremmen und Etzin aufgefallen und ich wollte versuchen, diese komplett zu Fuß zu durchqueren.
Das klappte auch hervorragend, ab dem nördlichen Ende der Kliemsiedlung meist sehr schön auf den naturbelassenen Hochwasserschutzdeichen. Da die schneebedeckten Eisflächen oft die Gewässerbereiche nur vermuten ließen, werde ich diesen Abschnitt ganz sicher noch einmal zu einer anderen Jahreszeit wandern.
Im Hintergrund zeichnete sich dort unübersehbar ein Relikt aus den eher düsteren Zeit der deutsch-deutschen Vergangenheit ab, die ehemalige Deponie Vorketzin, zu der im großen Stil vor der Wende der West-Berliner Müll im Tausch gegen Devisen ‘exportiert’ wurde. Offensichtlich ist die Renaturierung im vollen Gange und hoffentlich wird sich dieser gar nicht mal so kleine künstliche Berg in der Zukunft homogen in die Landschaft einfügen.
Der zweite Abschnitt zwischen Etzin und Wustermark bestand eigentlich nur aus der Durchquerung des viertgrößten Windparks in Brandenburg auf einer Länge von knapp sechs Kilometern. Zumindest führte dieser Streckenteil eine Weile über alte Baumalleen und ließ sich gut begehen.
Wieder habe ich durch diese Tour und ihre teils positive Überraschung ein Stück weit das eher oft unscheinbar wirkende Havelland in meinen Blick gefasst und werde sicher dort in diesem Jahr noch einige Touren ausprobieren.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet an der Bushaltestelle ‘Schumacherstraße’ an der Brandenburger Chaussee im Ortsteil Brückenkopf der Stadt Ketzin, direkt am ehemaligen gefluteten Tonstichgebiet. Auf dem Fernewerder Weg wird der Gelbe Stich zur Hälfte umrundet, dann werden die Siedlungsgebiete am Schwarzen Weg passiert. Ab dem Siedlungsende wird der naturbelassene Hochwasserschutzdeich genutzt zwischen einem Golfplatz und weiteren gefluteten, untereinander verbundenen Tonstichen, bis hin zum kleinen Pumpenhaus.
Nun geht es weiter auf dem Deich am Scheidgraben Tremmen entlang, später über die Wiesen bis zum Ende dieser einzigartigen Landschaft, die in eine alte Baumallee mündet. Hier wird die Richtung geändert, der Weg führt jetzt östlich über die Hebenwiesen und an einem letzten künstlichen Gewässer mit Rastplatz entlang ins Dorf Etzin. Der Ort wird auf der Dorfstraße durchquert, danach geht es durch die ‘Siedlung Etzin’ aus dem Ort hinaus und direkt in den gigantischen angrenzenden Windpark hinein.
Teilweise auf schönen alten Baumalleen und meist auf Schotterpisten geht es knapp sechs Kilometer weit zwischen den Windrädern hindurch bis nach Wustermark, das auf der Brandenburger Straße erreicht und durchquert wird. Über die Hoppenrader Allee führt der Weg zur Hamburger Straße, dann abschließend auf einem Pfad über die Wiesen auf direktem Weg zum Bahnhof Wustermark, an dem diese Tour endet.
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