… heute wieder eine ‘Ferntour’, kurz vor der sächsischen Grenze ganz im Südosten von Brandenburg. Dabei bin ich vom Städtchen Döbern am Rande des Muskauer Faltenbogens aus immer dem Bachlauf der Malxe folgend nach Forst gewandert.
Highlight heute war sicher die abgefahrene ‘Cristalica Kingdom’ in Döbern, das größte Glaspyramidenkaufhaus der Welt. Von der Glasmacherstadt Döbern ging es somit in das ‘deutsche Manchester’, wie die Hochburg der Textilmanufaktur Forst/Lausitz früher genannt wurde. Also mal ein anderer Blick auf die ehemaligen Industrien der Lausitz als immer nur der Braunkohletagebau …
An der Stadt Forst fasziniert mich immer wieder die Ästhetik des Verfalls, wenn man es so nennen darf. Hier kann man sicher eine herrschaftliche Villa für ein paar Euro erwerben, benötigt dann aber zig Millionen, um sie wieder in Schuss zu bringen ;-)
Wie ich finde war es wieder eine schöne Mischung aus Natur und Kultur mit einigen Überraschungen, obwohl ich meist auf ruhigen Radwegen unterwegs war. Die Strecke in dieser Form ist aufgrund des hohen Asphaltanteils sicher auch bestens wintergeeignet.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt an der Bushaltestelle ‘Deutsches Haus’ in Döbern, zunächst führt der Weg über die Spremberger Straße und die Hohe Bergstraße zum östlichen Siedlungsende, dann über einen Waldweg zum Ufer des Grubensees und auf dem Grubenweg zurück in das Städtchen. Nun geht es entlang der Forster Straße zur bemerkenswerten Glaspyramide ‘Cristalica Kingdom’, danach über die Ringstraße zum Verlauf der Malxe in einem Wäldchen und weiter zur Christuskirche.
Erneut über die Ringstraße, dann über den Mühlenweg führt der Weg zwischen dem Mühlenteich und einem benachbarten Angelteich hindurch und durch ein Wäldchen ins Dorf Groß Kölzig. Der Ort wird komplett durchquert, auf dem recht schönen Radweg geht es eine ganze Weile meist am Waldrand entlang nach Jocksdorf. Hier wird nach der Durchquerung des Dorf an einem etwas skurrilen kleinen Zoo abgebogen zur Malxe und es folgt der schönste Abschnitt der Tour auf Wiesenwegen direkt am Fließgewässer entlang für knapp zwei Kilometer.
Über eine lange Baumallee führt der Weg nach Groß Schacksdorf und auch durch diesen Ort hindurch, es folgt erneut eine Baumallee zur Autobahnüberquerung, nach der das Dorf Keune erreicht ist. Über einen Wiesenweg geht es dort zum Neißedeich und auf diesem zum Eingang des Forster Rosengartens. Das Parkgelände wird durchquert in nördlicher Richtung, anschließend wird dem Kegeldamm gefolgt bis zum sehenswerten gesprengten Seufzersteg, der immer noch als Mahnmal mit klaffender Lücke zwischen Deutschland und Polen über die Neiße ragt.
Über die Sorauer Straße geht es an alten Villen vorbei zu den Ruinen der Tuchfabrik Noack-Bergami, danach über die Amtstraße und die Berliner Straße kurz zum imposanten Wasserturm, bevor in der Sorauer Straße mit dem Bahnhof Forst das Ziel dieser Tour erreicht ist.
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