… heute war ich auf meiner vorletzten Etappe der brandenburgischen Via Imperii unterwegs, ganz im Nordosten der Uckermark. In diesem Bereich folgt der frisch festgelegte und markierte Jakobsweg wiederum dem Märkischen Landweg fast komplett, nur der große ‘Schlenker’ ins Städtchen Gartz macht den Unterschied.
Da ich auf jeden Fall noch ein paar Blicke ins Odertal von oben werfen und den Ort Mescherin in die Tour integrieren wollte, hatte ich mich für dieses alternative Ende der Strecke entschieden. Insgesamt war ich auf fast zehn Kilometern Länge auf Beton- und Verbundplattenwegen durch die Hügel unterwegs. Das klingt erst mal brutal, die Ausblicke von dort ringsum in die Landschaft waren allerdings wirklich toll und in ihrer Anzahl für brandenburgische Verhältnisse wohl kaum zu überbieten.
Highlight heute war definitiv der Weg am oberen Rand des Gartzer Schreys mit weitem Blick ins Odertal und hinüber zum polnischen Kohlekraftwerk Elektrownia Dolna Odra bei Krajnik, das über weite Abschnitte der Etappe immer am Horizont zu sehen war.
Durch die ‘Kaperung’ des Märkischen Landwegs ist auch diese Strecke natürlich wieder teilweise deutlich attraktiver als andere hiesige Jakobswegetappen, mein ‘anmontiertes’ Ende der Tour muss man nicht mögen, es war aber zweckmäßig und erleichterte die bequeme Rückfahrt aus dieser ansonsten schwer zugänglichen Grenzregion enorm.
Wegen der schwierigen Lichtverhältnisse genügen die Fotos heute leider nicht ganz meinem üblichen Standard.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet an der Bushaltestelle im Dorf Hohenfelde, zunächst wird der Dorfstraße in östlicher Richtung gefolgt um die Kirche herum und aus dem Dorf hinaus, dann wird bei erster Gelegenheit nach Norden abgebogen auf den Wanderweg. Dieser führt nun elf Kilometer weit geradeaus meist durch den Wald nach Hohenreinkendorf, nur unterbrochen durch einen kurzen offenen Waldrandabschnitt bei Groß Pinnow und die Durchquerung der Siedlung Heinrichshof.
In Hohenreinkendorf führt der Weg um den Dorfteich herum zur Kirche, danach wird der Ort auf dem Gartzer Weg verlassen. Auf Verbundpflastersteinen geht es gut drei Kilometer weit geradeaus durch die hügelige Landschaft und hinab ins Städtchen Gartz, das über die Kastanienallee betreten wird. Um den Mühlenteich herum, dann am Mühlengraben entlang führt der Weg zur Westoder und dort zu den Resten der gesprengten Oderbrücke mit der Grenzmarkierung.
Nun geht es über den Markt zur Stadtkirche, weiter über die Zingelstraße zur kleinen Kirche des Heilig-Geist-Hospitals, anschließend durch das Stettiner Tor aus dem historischen Kern hinaus. Über die Stettiner Straße und den Birkenweg werden die Siedlungsgebiete bergauf verlassen, danach wird dem Oberen Schreyweg gefolgt am Rand der Oderhänge, wobei sich herrliche Ausblicke ins weite Odertal und bis nach Gryfino ergeben. Der Weg führt naturbelassen und verwinkelt durch die Hügel hinab zum Oder-Neiße-Radweg, dem durch die Wälder nach Mescherin gefolgt wird.
Um eine Kleingartenanlage herum und durch die ‘Elsen’ geht es ins Dorf und erneut zum Ufer der Westoder, dann über den ‘Knochenwinkel’ um die Dorfkirche herum und über die Obere Dorfstraße aus dem Ort hinaus. Nun wird dem Betonplattenweg bergauf gefolgt, der sich zwei Kilometer weit hinauf durch die Hügel schlängelt mit tollen Ausblicken in die umgebende Landschaft. Die Bundesstraße wird überquert und über die Breite Straße geht es hinab nach Geesow.
Nach Durchquerung des Dorfes folgt erneut ein längerer Abschnitt auf Betonplatten durch die Hügellandschaft, der nach zweieinhalb Kilometern am Ortseingang von Tantow endet. Über die Bahnhofstraße wird dort abschließend mit dem Bahnhof Tantow das Ziel der Etappe erreicht.
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