… heute mal wieder eine besondere Tour: ich habe endlich die Gelegenheit genutzt, einmal den höchsten Berg Brandenburgs zu besuchen, er liegt nur wenige Meter von der sächsischen Grenze entfernt ganz im Süden bei Ortrand in der Landschaft des Schraden. Integriert war dieser Besuch in die Wanderung entlang der preußisch-sächsischen Grenzlinie mit ihren sogenannten steinernen ‘Pilaren’, die in sehr unregelmäßigen Abständen den Weg säumen.
Enthalten war in dieser Tour ebenfalls die noch etwas höhere tatsächlich höchste Erhebung Brandenburgs am Heideberg, dessen eigentlicher Gipfel allerdings schon in Sachsen liegt. Gewählt hatte ich hierfür eine halbwegs offizielle Variante des Grenzsteinwanderwegs, die auf gut 30 Kilometern Länge auch untypisch viele Höhenmeter bot.
Anfang und Ende gefielen mir sehr gut, der längere Mittelteil über eine kleine Hochebene auf staubigen Schotterpisten enttäuschte allerdings deutlich. Für Wanderbegeisterte in Brandenburg ist diese Strecke natürlich Pflichtprogramm, dennoch empfehle ich den ‘Gipfelstürmern’ eher den Hagelberg im Hohen Fläming, der bis ins Jahr 2000 als höchster Berg Brandenburgs galt und mit zünftigem Gipfelkreuz und abwechslungsreicherer Umgebung aufwartet.
Vielen Dank an Felix, der mir bei unserer Gruppenwanderung am letzten Wochenende wiederholt den Grenzsteinwanderweg empfahl. Hier seine Aufzeichnung der Tour von 2019 (unbedingt den tollen Beschreibungstext dort lesen): https://www.komoot.de/tour/55096195
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof ‘Prösen Ost’, nach einem kurzen Stück auf dem Radweg entlang der Bundesstraße wird auf den asphaltierten Weg abgebogen, der über die Felder zum Ort Wainsdorf führt. Auf einem Feldweg geht es weiter zur kleinen Siedlung ‘Pfeife’, dann auf dem Waldweg östlich zu einem Teich mit Rastplatz, hier befindet sich bereits der erste Grenzstein (176) direkt an der vorbeiführenden Straße.
Etwa fünfhundert Meter weit muss der vielbefahrenen Landstraße gefolgt werden, ein Umgehen auf der Wiese nebenan ist allerdings gut möglich. Am nächsten Grenzstein (175) wird in den Wald abgezweigt, auf naturbelassenen Wegen geht es an einem weiteren Pilar (174) vorbei bis zum Grenzstein 173. Hier ändert sich die Richtung, auf Verbundpflaster führt der Weg leicht bergauf im Wald bis zum Grenzstein 172, bevor es in einem keilförmigen zweieinhalb Kilometer langen Exkurs um eine große Freifläche herum geht, wobei erneut drei Grenzsteine (171,170,169) passiert werden.
Auf einem naturbelassenen Anstieg führt der Weg hinauf zum Stein 168, danach geht es asphaltiert weiter hinauf bis zur höchsten Erhebung Brandenburgs am Heideberg, unterhalb der künstlich aufgeschütteten ‘Station Strauch’ der mitteleuropäischen Gradmessung. Nach dem Passieren des imposanten Heidebergturms führt der Weg wieder zwei Kilometer weit naturbelassen bis zum Auftreffen auf die nächste Landstraße.
Nun ändert sich die Charakteristik, auf einer Hochebene geht es auf geschotterten und staubigen Wegen durch die Agrarflächen bis zum Rand des Dorfes Großthiemig, einzige Abwechslung dabei ist die bewaldete Spitze des Galgenbergs. Um den Ort und eine Kiesgrube herum, dann in einem längeren moderaten Anstieg führt der Weg hinauf zum Schafberg mit seiner ehemaligen hölzernen Skisprungschanze und sehr schön naturbelassen weiter zum Dietzenberg, bevor es wieder bergab geht. Den Mittagsberg und Kuckucksberg im Hang passierend führt der Weg durch ein Trockentälchen zur Skihütte am Kutschenberg und auf einem Pfad steil hinauf zum Gipfel, dem höchsten Berg Brandenburgs.
Auf der anderen Seite geht es hinab zu einer Kleingartensiedlung direkt neben dem Autocross-Gelände, bevor dem Heideweg in Richtung Kleinkmehlen gefolgt wird. Durch das Trockentälchen ‘Roter Riß’ führt der Weg zur Waldstraße, anschließend geht es auf dem Oberweg unter der Autobahn hindurch nach Ortrand. Über die Grenzstraße und die Brunnenstraße führt der Weg zum ‘Haag’ und weiter zur Stadtkirche, dann zum Marktplatz und von dort über die Bahnhofstraße zum Bahnhof Ortrand, an dem diese Tour endet.
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