… heute mal wie­der eine ‘Plan C’-Tour, da meine ursprüng­lich geplante Tour in Polen sowie der Jakobs­weg-Ersatz kurz­fris­tig beide nicht klapp­ten. So wurde es die Ucker­mark, und zwar eine Tour mit Gers­walde im Zen­trum. Nach­dem ich die Ucker­mark wan­der­tech­nisch nun schon ganz gut kenne aber meis­tens an den Rän­dern die­ser land­schaft­lich beson­ders schö­nen Region unter­wegs war, führte diese Tour mich etwas zen­tra­ler zwi­schen den bei­den beson­ders gut erreich­ba­ren Bahn­stre­cken der Gegend hindurch.

Am letz­ten Wochen­ende hatte mir bei der Grup­pen­tour Angela noch beson­ders Gers­walde emp­foh­len, die kürz­li­che Wan­de­rung von Gérard um den Ort (https://www.komoot.de/tour/233107990) hatte zusätz­lich meine Erwar­tung geschürt. Das Dorf gilt ja als ’13. Bezirk Ber­lins’ (https://www.tagesspiegel.de/themen/tagesspiegel-berliner/berlins-13-bezirk-das-hipsterdorf-in-der-uckermark/23122020.html) und ich war schon voll auf Mas­sen von Leu­ten in engen 7/8‑Hosen und mit Jute­ta­schen oder aber Unmen­gen von SUVs aus Ber­lin ein­ge­stellt, Gers­walde zeigte sich kurz vor Mit­tag aber sehr still und eher ein­sam. Auf die vie­len Autos mit Ber­li­ner Kenn­zei­chen traf ich dann aber an den etli­chen Bade­stel­len unterwegs.

Mein Fazit: land­schaft­lich war der Beginn der Tour bis zur Süd­spitze des Obe­ru­cker­sees am beein­dru­ckends­ten, die ganze Gegend wirkt wie von Lenné model­liert und selbst die moder­nen Beton­plat­ten­wege schlän­geln sich idyl­lisch durch die Hügel.

Der Mit­tel­teil, oft auf dem Rad­weg, war eher unspek­ta­ku­lär, ab Gers­walde bis fast zum Schluss ging es auf schat­ti­gen aber teils sehr san­di­gen Wegen durch einen lan­gen ‘Baum­al­lee-Tun­nel’ und durch den Wald.

Sicher­lich eine emp­feh­lens­werte, teils spek­ta­ku­läre Tour, bei der ich aber auf­grund der heu­ti­gen Hitze öfters mal ‘in den Dreh­zahl­be­gren­zer’ kam und einen Gang zurück­schal­ten musste. Drei frei­wil­lige Trink­pau­sen unter­wegs, wer mich kennt, weiß das im Kon­text einzuschätzen ;-) 

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet am Bahn­hal­te­punkt in War­nitz, zunächst führt der Weg im Ort über die Lin­den­al­lee, die Schul­straße, den Pap­pel­weg und die See­straße hinab zur Bade­stelle des Obe­ru­cker­sees und ein Stück durch den Wald zur nächs­ten Bade­stelle am Cam­ping­platz. Durch das Areal des Cam­ping­plat­zes (aktu­ell offi­zi­ell nicht erlaubt für Fremde!) geht es wie­der berg­auf zur Lin­den­al­lee und an den letz­ten Sied­lungs­häu­sern ent­lang, bevor das Gelände sehr hüge­lig wird und sich der Weg als Beton­plat­ten­stre­cke sehr idyl­lisch durch die Land­schaft schlängelt. 

Dabei erge­ben sich einige wirk­lich schöne und weite Aus­bli­cke und im Bereich der Süd­spitze des Sees wer­den die bei­den klei­nen Sied­lun­gen Hügel­hof und Schif­fer­hof pas­siert, bevor auf eine wei­tere große öffent­li­che Bade­stelle getrof­fen wird. Anschlie­ßend wird dem Rad­weg neben der Straße nach Suc­kow gefolgt, wo sich als klei­ner Exkurs der Besuch der Erb­be­gräb­nis­stätte im Wald anbie­tet. Danach geht es erneut knapp zwei Kilo­me­ter weit auf dem Rad­weg zum Dorf Flieth, eben­falls mit schö­nen Aus­bli­cken von oben hinab in die Ebene.

In Flieth wird an der Kir­chen­ruine abge­bo­gen zur Acker­straße und auf die­ser das Dorf ver­las­sen. Es schließt sich ein knapp drei Kilo­me­ter lan­ger Feld­weg in der offe­nen Hügel­land­schaft an, bevor ent­lang der süd­öst­li­chen Aus­fall­straße Gers­walde erreicht wird. Nach einer klei­nen Runde im Zen­trum zur Kir­che wird eben­falls das Areal mit dem Schloss und der sehens­wer­ten Ruine der Was­ser­burg umrun­det mit Abste­cher im Schloss­park zum Ufer des Haus­sees. Anschlie­ßend wird Gers­walde in süd­west­li­cher Rich­tung ver­las­sen, nun führt der Weg auf einer san­di­gen Baum­al­lee mit meist geschlos­se­nem Blät­ter­dach bis zum Stiern­see auf Höhe von Neudorf.

Nach einem Abste­cher zum Ufer des Sees wird die Umge­bung wald­ar­ti­ger und der Weg behält diese Cha­rak­te­ris­tik bis kurz vor Mil­mers­dorf. Es folgt ein kur­zer Land­stra­ßen­ab­schnitt bis zum Orts­ein­gang, dann wird der Dorf­straße bis zur Kir­che gefolgt, danach gleich wie­der abge­bo­gen in den Zie­gen­win­kel und der Ort in öst­li­cher Rich­tung ver­las­sen. Im gro­ßen Bogen geht es am Wald­rand ent­lang zur Bade­stelle am Köl­pin­see, dann im Wald zur Land­straße und nach deren Über­que­rung am Rande einer still­ge­leg­ten Kies­grube ent­lang zur Bahntrasse.

Par­al­lel zu den Glei­sen wird dem alten Plat­ten­weg gefolgt bis zum Bahn­hof Mil­mers­dorf, an dem diese Tour endet.