… heute meine Abschluss­etappe auf dem Jakobs­weg von Frankfurt/Oder nach Tor­gau, wegen des schwie­ri­gen Timings mit grenz­wer­ti­gem Tempo über die Distanz (siehe letz­tes Foto). Klappte aber alles bes­tens und die Etappe hat mich doch zum Ende die­ses Jakobs­wegs hin noch­mals etwas ver­söhn­lich gestimmt: es gab natur­be­las­sene Wald­wege in der Roch­auer Heide und schöne, teils etwas wilde Feld- und Wie­sen­wege. Die Stre­cke war für eine Jakobs­we­ge­tappe qua­li­ta­tiv defi­ni­tiv über dem Durch­schnitt, auch wenn die obli­ga­to­ri­schen Land­stra­ßen­ab­schnitte nicht fehl­ten, hier waren sie jedoch sehr ein­sam und ungefährlich.

Toll gefal­len hat mir Schlie­ben mit dem sehens­wer­ten Mar­tin­sturm am Rande des Lan­gen Bergs. High­light die­ser Etappe war aber ganz klar ‚Schloß Lilll­li­put‘, ich habe lange nicht mehr so etwas Ver­rück­tes und Ein­zig­ar­ti­ges gese­hen. Man weiß dort gar nicht, wo man als nächs­tes hin­schauen soll, so viele Details gibt es zu ent­de­cken. Vom Stil her erin­nert das Kunst­werk an Gaudi und Hun­dert­was­ser, hier die ebenso durch­ge­knallte Web­site zum ‘Schloss’ und sei­nem Besit­zer: https://www.steffen-modrach.de

Hätte der Schloss­herr bereits zur Audi­enz emp­fan­gen, hätte ich dort sicher mehr Zeit ver­bracht, so blieb es bei ein paar Minu­ten für Fotos von außen.

Mein Gesamt­fa­zit zu die­sem Jakobs­weg von Frankfurt/Oder bis nach Torgau:
Die­ser Jakobs­weg war so gut wie gar nicht mar­kiert und der Anteil an Schot­ter- und Asphalt­ab­schnit­ten recht hoch. Dem­entspre­chend hatte ich an eini­gen Stel­len kleine krea­tive ‘Exkurse’ ein­ge­fügt, um die Etap­pen für mich per­sön­lich etwas schö­ner und span­nen­der zu gestal­ten. Der Weg folgt grob der alten Han­dels­straße, die heute durch die Bun­des­straße B87 ersetzt ist. Sehens­wert waren sicher­lich die etwas iso­liert lie­gen­den klei­nen und his­to­risch rele­van­ten Städt­chen wie Bees­kow, Luckau, Herz­berg, Schlie­ben und Tor­gau, die ansons­ten aus Wan­der­per­spek­tive eher kaum eine Rolle spie­len. Am Ende bie­tet die­ser Jakobs­weg daher vor allem die Mög­lich­keit, die Land­kreise Oder-Spree, Dahme-Spree­wald und Elbe-Els­ter abseits der jewei­li­gen ‘Wan­der-Hot­spots’ zu entdecken. 

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Infos und Tourbesschreibung:

Diese Etappe star­tet an der Bus­hal­te­stelle ‘Gast­haus’ in Proß­marke, zunächst wird kurz der Land­straße in nörd­li­cher Rich­tung gefolgt, dann geht es drei Kilo­me­ter weit sehr schön durch die Roch­auer Heide, bis kurz vor Naun­dorf auf eine wei­tere Land­straße getrof­fen wird, über die es in den Ort hin­ein geht. Nach dem Pflicht-Abste­cher zu ‘Schloß Lilll­li­put’ wird das Dorf kom­plett nach Süden hin durch­quert, auf einem alten und teil­weise kaum erkenn­ba­ren Feld­weg geht es über die Wie­sen bis ins benach­barte Wehrhain.

Auch hier wird der Ort durch­quert, auf dem Rad­weg geht es hin­auf zum Lan­gen Berg und im Wald am Wein­berg und am sehens­wer­ten Mar­tin­sturm ent­lang wie­der hinab ins Städt­chen Schlie­ben. Nach einer klei­nen Stadt­runde um die Kir­che wird Schlie­ben am Mühl­berg ver­las­sen, wobei das Areal eines gro­ßen Agrar­be­triebs durch­quert wird. Es folgt erneut ein län­ge­rer Abschnitt über die Wie­sen, wobei auch hier die Wege wie­der schwer erkenn­bar und leicht zuge­wach­sen sind.

Das Flüss­chen Krem­nitz wird über­quert und über die ein­same Land­straße wird Malit­sch­ken­dorf erreicht. Das Dorf wird in kom­plet­ter Länge durch­quert und dem Forst­weg zur Land­straße gefolgt, dann führt der Weg im Wald und spä­ter über die Fel­der nach Oster­ode und um den Ort herum, danach geht es in einem erneu­ten län­ge­ren Abschnitt über die Fel­der zum Rand von Frie­ders­dorf. Auf dem Schot­ter­weg wird die Bun­des­straße erreicht und nach deren Über­que­rung kommt die Schwarze Els­ter kurz vor Herz­berg in Sicht.

Auf dem Deich­weg geht es zum Wehr nahe des Stadt­parks und dort auf die andere Seite des Flus­ses, der Park und der Stadt­kern wer­den durch­quert zum Was­ser­turm hin. Nun wird der Leip­zi­ger Straße und abschlie­ßend dem Rad­weg am Kran­ken­haus vor­bei eine Weile gefolgt bis zum Ver­kehrs­krei­sel, hin­ter dem am Bahn­hof Herz­berg diese Etappe endet.