… heute als Abschluss meines kleinen ‘Deutschboden’-Themenkomplexes wieder eine Tour nach Zehdenick alias ‘Hardrockhausen’, bei der ich mich teilweise bei der Vorlage von Lutz, Kathrin und Thomas bedient hatte.
Die Tour hat mir in dieser Form ausgesprochen gut gefallen, speziell der Abschnitt zwischen Gransee und Burgwall barg viele naturbelassene Streckenanteile, die ich noch nicht kannte. Zwischen Burgwall und Zehdenick folgt man anfangs komplett dem alternativlosen Radweg, wird aber durch die Ausblicke auf die vielen gefluteten Tonstiche belohnt.
Das Buch ‘Nochmal Deutschboden’ habe ich auf der Rückfahrt im Zug zu Ende gelesen, nachdem ich auf der Strecke nach einigen beschriebenen Schauplätzen Ausschau gehalten hatte. Natürlich beschreibt Moritz von Uslar im Buch die Situation in Zehdenick sehr subjektiv, wie er von Anfang an auch klarstellt. Auch wenn ein Teil der Einwohner speziell nach dem zweiten Buch bestimmt nicht gut auf ihn zu sprechen ist, haben Gasthaus Schröder und andere Lokalitäten sicherlich einige auswärtige Gäste dazubekommen, die wegen der beiden Bücher und des Films Zehdenick erkunden.
Wenn ich nördlich von Zehdenick unterwegs bin, muss ich immer an meinen Lieblingsfilm von Regisseur Detlev Buck denken, nämlich ‘Wir können auch anders’, der größtenteils dort gedreht wurde. Der satirische Film von 1993 fängt wie ich finde sehr schön die Umbruchsituation in der brandenburgischen Provinz nach der Wende ein.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof Gransee, zunächst führt der Weg über Bahnhofstraße, Koliner Straße und Vogelsanger Straße zur gut erhaltenen Stadtmauer und an dieser ein Stück entlang. Über die Rosenstraße geht es zum Kirchplatz mit der Marienkirche, dann über die Breitscheid-Straße zum Schinkelplatz mit dem interessanten Luisendenkmal und über die Nagelstraße zum Franziskanerkloster. Nach Verlassen des historischen Stadtkerns wird dem asphaltierten Radweg gefolgt am Ufer des Geronsees entlang bis zur ehemaligen Ziegelei.
Nun führt der Weg über die Felder bis auf Höhe der Siedlung Ziegelscheune, danach sehr schön naturbelassen im üppigen Grün zwischen den Tonstichen hindurch, es schließt sich ein Feldweg an zur ‘Little King Ranch’. Über eine Nebenstraße wird das Dorf Ribbeck erreicht und durchquert, dann geht es über die Felder und durch den Wald im rechten Winkel auf den Ort Marienthal zu. Am Ortseingang wird gleich wieder abgebogen in den Wald und an weiteren Tonstichen vorbei führt der Weg in Richtung Burgwall.
Auf der Nebenstraße werden zahlreiche ehemalige kleine Ziegeleien und weitere Tonteiche passiert zum Ziegeleipark Mildenberg hin, nach dessen Durchquerung folgt ein schönes naturbelassenes Wegstück zwischen zwei Stichen hindurch, bevor noch einmal ein Asphaltabschnitt bis zum Ende des Zimmermannstichs zu bewältigen ist. Auf dem Schotterweg geht es zu einer kleinen Siedlung und auf dem Pfad am Raminstich entlang, dann parallel zum Verlauf der Bahntrasse zur Havel. Auf dem wohl schönsten Abschnitt der Tour führt der Weg zwei Kilometer weit sehr schön direkt zwischen Havel und Kinderstich hindurch zum Hafen von Zehdenick.
Nach Passieren der Schleuse wird die Zugbrücke überquert, über die Berliner Straße geht es zum Markt und nach kurzem Abstecher zur Stadtkirche weiter zur Kreuzung am Alten Postamt. Über die Bahnhofstraße und den Darrgang wird abschließend der Bahnhof in Zehdenick erreicht, an dem diese Tour endet.
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