… wieder so eine Tour heute, die in der bildlichen Zusammenfassung wahrscheinlich einen etwas zu attraktiven Eindruck macht. Ich habe in Anlehnung an die kürzliche Staffeletappe von Felix (https://www.komoot.de/tour/208407770) heute eine Wanderung durch die westliche Schorfheide über Krewelin nach Zehdenick gemacht.
Zumindest der Große Glasowsee lag so einsam im Wald, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Am Kleinen Glasowsee dagegen waren trotz der sehr abgeschiedenen Lage fast alle Badestellen besetzt, was mein Bild von der weiten, unbekannten und verlassenen Schorfheide etwas geraderückte. Leider kommt man direkt an die Seen mehr oder weniger legal mit dem Auto, da es sich um ein Angelrevier handelt …
Außerhalb der Ortschaften wurde ich witterungsbedingt stetig von verschiedensten Insekten umschwirrt, zum Glück waren nur wenige Stechmücken darunter. Die Strecke gefiel mir punktuell sehr gut und bei der Umgehung von Schluft konnte ich einen richtig schönen Wiesenweg nutzen. Ansonsten dominierten die schon von Felix beschriebenen Forstautobahnen, die meist schachbrettartig im rechten Winkel abzweigen.
Der anschließende Abschnitt zwischen Schluft und Krewelin war sehr öde auf der staubigen fünf Kilometer langen Schotterpiste, danach folgte aber wieder ein naturbelassenes Stück bis Zehdenick und der ‘Schleichweg-Pfad’ vom Wasserturm bis zum Kloster war eine tolle Entdeckung für mich.
Warum ‘Nochmal Hardrockhausen’? Kürzlich ist Moritz von Uslars neues Buch ‘Nochmal Deutschboden’ (https://www.kiwi-verlag.de/buch/moritz-von-uslar-nochmal-deutschboden-9783462053258) erschienen, in dem er wie vor zehn Jahren in Zehdenick seine ‘teilnehmende Beobachtung’ aus mehreren Monaten Aufenthalt in der Kleinstadt an der Havel, die er dort gerne ‘Hardrockhausen’ nennt, niedergeschrieben hat. Ich werde es in den nächsten Tagen lesen und die Tour heute war die passende Einstimmung. Wer das erste Buch ‚Deutschboden‘ nicht kennt: es wurde ziemlich kontrovers diskutiert, hatte aber so viel Kultpotential, dass es auch als Pseudo-Dokumentarfilm vier Jahre später passend zur Handlung des Buches fürs Kino nachgedreht wurde.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt am Endbahnhof der ‘Heidekrautbahn’ in Groß Schönebeck, zunächst geht es durch den Ort in Richtung der Döllner Siedlung, dann wird weiter etwa einen Kilometer der Schlufter Straße gefolgt. Nun zweigt der Weg ab, über eine Schotterpiste führt er durch den dichten Wald bis hin zum idyllisch gelegenen Kleinen Glasowsee. Der See wird am Ufer gut zur Hälfte umrundet, dann geht es leicht bergauf zum Großen Glasowsee, der nur an wenigen Stellen den direkten Uferzugang erlaubt.
Im weiten Bogen auf teils schön naturbelassenen Wegen wird der Ort Schluft umgangen, es schließt sich ein etwa fünf Kilometer langer Schotterwegabschnitt bis nach Krewelin an, wobei das Döllnfließ überquert wird. Nach der Durchquerung von Krewelin geht es nach schönem Ausblick auf den Voßkanal und die hier sehr natürlich mäandernde Schnelle Havel wieder in den Wald, in Richtung des Neuholländer Wegs.
Nach dessen Überquerung wird der Kuhlmeier-Stich umrundet und der Weg führt durch den Wald zum Zehdenicker Wasserturm. Nun folgt ein schöner langer Schleichweg zwischen den Grundstücken hindurch und durch den schmalen Stadtpark in Hanglage, am Ehrenmal wird abgebogen zur Klosterruine und abschließend der Clara-Zetkin-Straße, der Bahnhofstraße und dem Darrgang gefolgt zum Bahnhof in Zehdenick, an dem diese Tour endet.
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