… heute war ich meist bei Nieselregen mal wieder ganz im Westen Brandenburgs unterwegs, in der Prignitz. Rund um das Barockschloss Wolfshagen gibt es drei der wenigen markierten Wanderwege in diesem Landkreis, wovon ich zwei kombiniert hatte und drumherum eine größere Wanderung zusammengestellt hatte, die sich sehr gut als Rundtour per Regionalexpress von Groß Pankow aus absolvieren ließ.
Das klappte am Ende von der Machbarkeit und vom Timing her bestens, es waren aber einige ‘wilde’ Wegabschnitte dabei sowie viele Kilometer auf kaum befahrenen schmalen Landstraßen und auf Betonplatten. Am besten gefallen hat mir die Runde durchs Stepenitztal auf überwiegend naturbelassenen Waldwegen, die sicherlich auch separat sehr schön ist. Das bronzezeitliche Königsgrab bei Seddin fand ich dagegen sehr enttäuschend, es gibt dort kaum etwas zu sehen.
Diese Gesamttour empfehle ich trotzdem unter dem Aspekt, dass es in der (West-)Prignitz einfach prinzipiell sehr wenige geeignete Wanderwege gibt. Alternativ kann man direkt von Wolfshagen aus alle drei kurzen markierten Rundwanderwege einzeln oder nacheinander absolvieren.
Witterungsbedingt sind die meisten Fotos alles andere als ideal, einige Ecken waren für mich deutlich attraktiver als im Bild zu sehen.
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Infos und Tourbeschreibung:
Dies ist eine Rundtour, die am Bahnhof in Groß Pankow beginnt und endet. Zunächst geht es über den Steindamm in den Ort hinein, dann über die Rosa-Luxemburg-Straße zum ehemaligen Gutshausgelände mit dem beeindruckenden Hauptgebäude, das nun eine Augenklinik beherbergt. Über einen Feldweg wird Groß Pankow verlassen, an dessen Ende schließen sich einige hundert Meter querfeldein zur Waldgrenze an, bis der Waldweg parallel zur Bahnstrecke erreicht wird.
Nach einem kurzen Waldabschnitt wird der Bahndamm überquert und auf einem leicht verwilderten Weg geht es zum kleinen Dorf Retzin und nach einem Abstecher zum schönen Schloss, das nun von einer Einrichtung der Lebenshilfe genutzt wird, führt der Weg zu den Fischteichen an der ehemaligen Mühle. Entlang der meist ausgetrockneten Teiche geht es durchs hohe Gras zur Landstraße und auf dieser zur Bundesstraße, nach deren Überquerung der Ort Kreuzburg erreicht ist.
Auf einer schmalen Nebenstraße führt der Weg knapp drei Kilometer weit über die Felder in Richtung Seddin, bevor auf einem etwa drei Kilometer weiten Bogen meist an den Waldrändern entlang das bronzezeitliche Königsgrab inmitten einer Hügelgruppe besucht wird. Anschließend wird Seddin durchquert und auf der Hauptstraße geht es ins benachbarte Wolfshagen, wo eine kleine Runde um das sehenswerte Barockschloss gedreht wird.
Nun folgt der schönste, gut vier Kilometer lange Abschnitt durchs Stepenitztal auf teils leicht wilden aber urwüchsigen Wanderwegen, oft direkt am Gewässerlauf entlang. Nach Überquerung der Stepenitz ist das idyllische Rundlingsdorf Helle erreicht, etwa zwei Kilometer weit führt der Weg im weiten Abstand zum Flusslauf auf einem Betonplattenweg zurück, bevor ein kurzer naturbelassener Abschnitt vor Wolfshagen noch einmal direkt ans Gewässer heran führt.
Über die Lindenstraße und den Pankower Weg wird Wolfshagen durchquert, danach geht es auf einem Feldweg zur Landstraße. Mangels Alternative wird der kaum befahrenen Landstraße zurück zum Bahnhof Groß Pankow gefolgt, an dem sich die Runde schließt und die Tour endet.
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