… eigentlich wollte ich diese Etappe der Via Imperii nicht noch einmal wandern, da ich sie bereits auf dem Jakobsweg in Richtung Tangermünde absolviert hatte. Mir fiel aber auf, dass mir in Marienfelde zur Stadtgrenze am Berliner Mauerweg ein kleines Stück fehlte, also hatte ich diese Etappe heute etwas variiert und bin sie in umgekehrter Richtung erneut gewandert.
Saisonal bedingt war es natürlich ebenfalls eine gute Gelegenheit, den Peak der Kirschblüte auf der Allee zwischen Lichterfelde Süd und Teltow ‘mitzunehmen’.
Zwei Dinge waren für mich heute besonders: ich habe zum ersten Mal den Ort besucht, an dem der im Todesstreifen liegende Ort Osdorf zu DDR-Zeiten ‘geschleift’ (zu Deutsch: plattgemacht) wurde. Auf dem Gebiet des ehemaligen Dorfes wächst nun eine Art Urwald, den ich interessiert durchquert habe. Außerdem wollte ich in Stahnsdorf nicht schon wieder die elend lange ‘Alte Potsdamer Landstraße’ durch die Siedlungsgebiete nutzen zum Südwestkirchhof, weshalb ich am Teltowkanal weitergewandert bin und sehr verwundert ein kleines hügeliges und sehr sandiges Heidegebiet entdeckt habe.
Die Tour ist sicher auch außerhalb des Jakobswegkontextes empfehlenswert und in dieser Form mit meinen heutigen Anpassungen wohl meine Lieblingsvariante der Strecke. Auf dem Mauerweg kann man teilweise als Wanderer den vielen Radfahrern auf schöneren Nebenpfaden ausweichen, am Teltowkanal klappt das aber leider nicht. Es empfiehlt sich daher, diese Strecke eher außerhalb der Radfahrsaison oder zu ungewöhnlichen Tageszeiten zu wandern.
Zu der Historie von Osdorf ist in derselben Reihe, in der auch mein Fontanewanderbüchlein erschienen ist, ein kleines Buch erhältlich, Infos dazu hier: http://www.osdorf-ein-geschleifter-ort.de
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet am S‑Bahnhof Buckower Chaussee in Marienfelde, der gleichnamigen Straße und dem Nahmitzer Damm wird zunächst gefolgt zum Freseteich, dieser wird zur Hälfte umrundet und der Weg führt am Königsgraben entlang zum Eingang des Freizeitparks Marienfelde. Dort geht es hinauf bis zum höchsten Punkt am ‘Alpengipfel’ und danach wieder hinab auf der anderen Seite zur Kleingartenkolonie, die zum Berliner Mauerweg hin verlassen wird.
Dem Mauerweg wird auf dem Alternativpfad parallel zum Asphaltstreifen gefolgt über die Marienfelder Allee hinweg, bis über die Felder abgebogen wird zum ehemaligen Standort von Osdorf. Nach Durchquerung des kleinen urwaldartigen Wäldchens und der Überquerung der Osdorfer Straße wird weiter dem Mauerweg gefolgt, diesmal parallel dazu auf dem wenig frequentierten und ebenfalls asphaltierten schmalen Zollweg bis zur Kirschblütenallee.
Die jedes Jahr zur Blütezeit traumhafte Allee wird auf beiden Seiten der Bahntrasse komplett durchquert und weiter geht es auf dem Mauerweg hinab zum Teltowkanal und an diesem entlang bis nach Teltow. Hier wird an der Knesebeckbrücke die Uferseite gewechselt, auf Zehlendorfer Seite führt der Weg ebenfalls asphaltiert bis zur Teltow-Werft an der Grenze zu Kleinmachnow. Die Seniorenresidenz am Buschgraben wird umgangen auf dem Erlenweg, dann geht es am Ufer des Kanals und über das Gelände eines Hotels zum schönen Wanderweg, dem über den Zehlendorfer Damm hinweg gefolgt wird und am Machnower See entlang.
Auf halber Länge des Sees führt der Weg hinauf auf verwitterten Naturtreppenstufen zur imposanten aber maroden Neuen Hakeburg, danach geht es im Wald zur Straße ‘Am Hochwald’ und auf dieser hinab zum Stahnsdorfer Damm. Der Kanal wird erneut überquert direkt neben der Schleuse Kleinmachnow, auf der anderen Seite wird dem naturbelassenen Uferpfad etwa eineinhalb Kilometer weit gefolgt bis fast zur Autobahnbrücke. Auf einem schmalen Pfad geht es durch den Wald und das sich anschließende sandige Heideareal, dann auf dem asphaltierten Weg zur Alten Potsdamer Landstraße und weiter zum Eingang des riesigen Südwestkirchhofs Stahnsdorf.
Auf dem Gelände des Friedhofs wird eine kleine Runde gedreht zur immer wieder tollen hölzernen Norwegischen Kapelle, abschließend wird über die Bahnhofstraße die gleichnamige Bushaltestelle um die Ecke in der Potsdamer Allee erreicht, an der diese Etappe endet.
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