… heute erneut eine Etappe des Jakobswegs im erweiterten Gebiet des Spreewalds, vom Dorf Wiese aus über Groß Leuthen nach Lübben. Entgegen der Originalstrecke hatte ich den Verlauf an drei Stellen stark abgeändert, um den Groß Leuthener See und den Dollgensee zu integrieren sowie um einen längeren Landstraßenabschnitt zu vermeiden.
Machte so Sinn und ergab am Ende eine ganz passable und gut wanderbare Etappe, allerdings oft auf tiefen Sandwegen. Südöstlich der Spreewaldkaserne habe ich das ehemalige Gelände der ‘Munitionsanstalt Krugau’ umrundet, um an den Dollgensee zu gelangen. Das weitläufige Areal wurde von der Wehrmacht als Heeresmunitionsdepot genutzt und alle Lagergebäude wurden nach dem Zweiten Weltkrieg gesprengt. Viele massive Betonfundamente und Bunkerreste lassen sich noch verborgen im Wald erkennen, das Betreten des Geländes ist nicht verboten, es wird aber durch Schilder ständig auf die Gefahrenlage hingewiesen.
Es war eine der wenigen Touren, bei der ich erst in der Nachbereitung der Bilder merkte, dass sie mir doch besser gefallen hat als vom ursprünglichen Eindruck her. Sicherlich in der Form auch eine ganz gute Streckenidee, um den Groß Leuthener See in eine längere Tour einzubinden. Leider kam ich an das Wasserschloss in Groß Leuthen nicht näher heran, es machte aus der Entfernung einen großartigen Eindruck und ist seit 2007 in Privatbesitz, weiträumig abgeriegelt und liegt ziemlich versteckt.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Etappe startet an der Bushaltestelle am Dorfanger in Wiese, zunächst wird der Ort südlich über die Alte Dorfstraße verlassen. An einem einzelnen Gehöft vorbei geht es nach Überquerung der Kreisstraße in den Wald und auf gut drei Kilometern Länge durch diesen hindurch bis zum Groß Leuthener See. In einem kleinen Exkurs wird dort die halbe Umrundung des Sees auf teils schönen schmalen Pfaden und an einigen Badestellen vorbei angehangen bis in den Ort Groß Leuthen hinein.
An der Kirche vorbei geht es zur Stelle mit Blick auf das Wasserschloss, danach führt der Weg über die Felder zum Friedhof, dann auf einer asphaltierten Nebenstraße bis zur Spreewaldkaserne. Hier wird in einem zweiten Exkurs abgezweigt rund um das Areal des ehemaligen Heeresmunitionsdepots, vorbei am Dollgensee, der nur wenige Uferzugänge aufweist. Die Wege in diesem Bereich sind sehr gut begehbar, sollten aber aus Sicherheitsgründen nicht verlassen werden.
Ein gutes Stück südwestlich der Kaserne wird wieder auf die Originalstrecke des Jakobswegs eingeschwenkt, der weiter im Wald bis nach Biebersdorf verläuft. Gleich nach Durchquerung des Ortes sollte man unbedingt nicht dem Jakobsweg auf der öden Landstraße folgen sondern wie hier gemacht den Feldweg parallel dazu durch den Windpark wählen. Anschließend geht es eine Weile am Waldrand entlang, danach auf dem Briesener Zergoweg im Wald und durch die Siedlungen nach Lübben hinein.
Dort wird der Lieberoser Straße, der Frankfurter Straße und der Straße ‘An der Kupka’ gefolgt zum Schloss, im Bogen führt der Weg dann durch die Gassen zum Marktplatz mit der Paul-Gerhardt-Kirche. Abschließend geht es über die Poststraße und die Breite Straße zum Waldpark ‘Der Hain’, durch diesen hindurch zur Friedensstraße und zum Bahnhof Lübben, an dem diese Etappe endet.
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