… heute eine große einsame Rundtour durch die drei Naturschutzgebiete rund um Hohenleipisch, die allesamt zum Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft gehören. Es war der einzige Naturpark in Brandenburg, in dem mir noch eine repräsentative Wanderung fehlte.
Den Großteil der Strecke machte die Durchquerung des Gebietes des ehemaligen Truppenübungsplatzes Bad Liebenwerda der NVA mit zwei heideartigen Arealen aus. Eines der Areale wurde als taktisches Gelände und für die Panzerfahrschule genutzt, das andere als Schießplatz, weshalb dort auch wegen der Munitionsbelastung Betretungsverbot herrscht.
Die Tour in dieser Form war sehr interessant, allerdings auch extrem ‘rustikal’ durch die vielen Schotterweg- und Geradeausabschnitte und sie ist daher sicher nicht für jeden Wanderer empfehlenswert. Speziell in den ‘wandermäßig unterentwickelten’ Landkreisen sollte man wie hier jede Gelegenheit nutzen, um die Gegenden kennenzulernen, wie ich finde. Das NSG ‘Der Loben’ fand ich punktuell sehr beeindruckend und ich werde es mir sicher noch einmal näher ansehen. Außerdem ein echter Hingucker: die ‘Felsen’ (verkieselte Quarzsande) in der ehemaligen Tagebaugrube Gotthold. Die Gewässerfarbe der einen gefluteten Tongrube am Ende der Tour war nicht von dieser Welt, das strahlende Türkis (kommt leider auf den Fotos kaum rüber) hat mich echt umgehauen …
In diesem Fall will ich unbedingt drei Wanderfreunden für ihre ‘Vorarbeit’ bezüglich der Tour danken, da sie dort bereits ebenfalls sehr ähnlich unterwegs waren:
Cornell für die eigentliche Pionierarbeit, schon vor eineinhalb Jahren: https://www.komoot.de/tour/46596986
Lutz für die wie immer tollen Fotos: https://www.komoot.de/tour/162754045
Thomas aus Erfurt für die beste Streckenvariante, die ich fast 1:1 übernommen hatte: https://www.komoot.de/tour/112746888
So macht das Teilen der Touren und das Nachwandern gelungener Touren Spaß!
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Infos und Tourbeschreibung:
Dies ist eine Rundtour, die am Bahnhaltepunkt in Hohenleipisch beginnt und endet. Zunächst führt der Weg über die Döllinger Straße bergauf in den Ortskern hinein, nach einem Abstecher zur Kirche wird das Dorf über die Gartenstraße und den Theisaer Weg nördlich verlassen. Nun führt der Weg eine Weile durch den Wald zur idyllisch gelegenen, gefluteten ehemaligen Tagebaugrube Gotthold, die als Besonderheit mit bizarren felsartigen, verkieselten Quarzsandblöcken am sandigen Ufer aufwartet.
Es folgt ein weiterer Waldabschnitt, nach einem Richtungswechsel wird dann der erste Teil der kargen Heidelandschaft durchquert zum Rastplatz ‘Drei Eichen’ hin. Auf dem langen und geraden Forstweg geht es zum Gebäude der Alten Kommandantur, danach gut zwei Kilometer auf der tollen Birkenallee am Rand des zweiten, munitionsbelasteten Heideareals entlang zum Standort des ehemaligen Alten Forsthauses Prösa.
In zwei großen ‘L’-förmigen Bögen geht es über unmarkierte, leider aufgrund der Länge von fünf Kilometern etwas monotone Waldwege um das Totalreservat herum zum Ausgang an der Landstraße, wobei am Ende ein Lost Place mit zahlreichen Erdbunkeranlagen und militärischen Ruinen passiert wird. Nach Überquerung der Landstraße und Unterquerung des Bahndamms ist das Naturschutzgebiet ‘Der Loben’ erreicht, hier führt der Weg zuerst über Schotter zur tollen Steganlage am Alten Moor, dann auf Nebenwegen durch den Wald und auf dem breiten Forstweg zum futuristisch anmutenden kleinen Aussichtsturm.
Auf einem langen Geradeausweg geht es an den Sumpfgebieten entlang zur Brücke über den Floßgraben, danach im Wald zu Krügers Tongruben mit ihrem herrlich türkisfarben schimmernden Wasser, abschließend führt der Weg am ehemaligen Bahnhof vorbei und über den Schotterweg am Klosterberg zurück zum Ausgangspunkt am aktuellen Bahnhaltepunkt in Hohenleipisch.
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