… heute bei eisigem Sonnenschein führte mich meine Werktagstour dieser Woche im östlichen Berliner Speckgürtel an den Seen entlang von Strausberg nach Erkner. Sicherlich in weiten Teilen keine exotische Tour sondern eine eher beliebte und bekannte Strecke, die ich in dieser Zusammensetzung aber schon lange nicht mehr gewandert war. Außerdem erneut meine tiefe Verneigung vor Wanderfreund Manfred Reschke, da ich überwiegend auf einem der schönsten Abschnitte seines 66-Seen-Wanderwegs unterwegs war.
Die Tour hat mir wieder mal ausgezeichnet gefallen und ich werde sie ganz sicher noch in sehr ähnlicher Streckenführung als Gruppentour anbieten.
Witzigerweise bin ich an exakt der gleichen Stelle wie beim letzten Mal am Rüdersdorfer Mühlenfließ auf eine Rotte Wildschweine getroffen, die ich aber leicht vertreiben konnte. Wie in der nachgebauten Aufzeichnung zu sehen habe ich auch entgegen meiner üblichen Gewohnheiten einen ‘Lost Place’ näher erkundet, die Ruine der Chemiefabrik Rüdersdorf. Eigentlich hatte ich vor, nur kurz durch den Zaun zu fotografieren, da dieser aber an einigen Stellen vollkommen entfernt war und es keinerlei Verbotsschilder gab habe ich eine kleine Runde im Gelände gedreht. In dem Areal fanden unter anderem Dreharbeiten zur Serie ‘Homeland’ statt, die Fabrikruine diente im Film als Kulisse für bombardierte Industriegebäude im Libanon.
An der Stelle der ausdrückliche Hinweis von mir, diesen Exkurs in den Ruinen nicht nachzumachen bzw. sehr vorsichtig dabei zu sein, zumal wenn man alleine unterwegs ist. In weniger verrückten Zeiten gibt es dort sicher auch einen aufmerksamen Wachschutz …
Den Rest der Tour kann ich wie schon oben geschrieben den wenigen Einheimischen, die die Strecke vielleicht noch nicht kennen, wärmstens empfehlen.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt am Bahnhof der Strausberger Vorstadt, am Ende der Bahnhofstraße wird sofort abgebogen zum Annafließ, um die Alte Walkmühle herum führt der Weg zunächst oberhalb im Wald und dann hinab zum Mühlteich. Nach einem weiteren kurzen Waldabschnitt wird die Hennickendorfer Chaussee überquert, parallel zur Straße geht es im Wald zur Siedlung Torfhaus, an der zum nördlichen Ufer des großen Stienitzsees abgezweigt wird.
Auf über fünf Kilometern Länge wird dem Seeufer meist mit etwas Entfernung auf schönen Waldwegen im teils hügeligen Terrain gefolgt bis nach Tasdorf, hier wird der Weg nach Durchquerung des Ortes pfadartiger und führt entlang der Sumpfgebiete des Rüdersdorfer Mühlenfließes zum Areal der alten Industriebauten und Öfen des Rüdersdorfer Kalktagebaus. Um das Museumsgelände herum geht es auf dem Pfad am Strausberger Mühlenfließ entlang zum Ortsteil Schulzenhöhe, über die Straße ‘Am Kanal’ und nach Überquerung des Fließgewässers führt der Weg über den großen Hügel direkt am Tagebaugelände vorbei und wieder hinab nach Rüdersdorf.
Auf der Peter-Lübke-Brücke wird der Kalkgraben überquert und Rüdersdorf wird südwestlich über die Karlstraße verlassen zum Kalksee hin. Auf dem wohl schönsten Abschnitt der Tour geht es auf dem tollen Uferweg manchmal etwas erhöht im Hang an der östlichen Seite des Kalksees entlang bis zur Schleuse Woltersdorf, es schließt sich der fast ebenso schöne Weg am Ufer des Flakensees an, anschließend folgt noch der Unterlauf der Löcknitz bis hin zur Fürstenwalder Straße.
Der Straße wird gefolgt nach Erkner hinein zum Kreisel am Gerhart-Hauptmann-Museum, über die Friedrichstraße und an der Genezareth-Kirche vorbei, dann durch die Lange Straße und die Seestraße geht es zum Bretterschen Graben und auf diesem durch den Rathauspark und am Ufer des Dämeritzsees entlang. Abschließend wird am Friedensplatz in die Bahnhofstraße abgezweigt und am Bahnhof Erkner endet diese Tour.
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