… heute habe ich noch eine letzte lange Solowanderung abseits der Menschenansammlungen absolviert, bevor auch hier wohl der amtliche verordnete ‘Stubenarrest’ mit Verbot fast aller Outdoor-Aktivitäten wie in Frankreich kommt, wovon ich inzwischen stark ausgehe.
Bei dieser Wanderung hatte ich vorab eigentlich kaum erwartet, bereits blühende Adonisröschen zu finden. Umso überraschter war ich, an allen drei Hotspots dieser Tour, nämlich in der Priesterschlucht bei Podelzig, an den Mallnower Oderhängen und an den Pontischen Hängen bei Lebus jede Menge der äußerst selten vorkommenden blühenden kleinen Steppenpflanzen zu sehen.
Die von mir recht schnell geplante Strecke gefiel mir am Ende ausgezeichnet, nur zwei ‘Schönheitsfehler’ gibt es: den langen und eher öden Abschnitt zwischen Mallnow und Lebus sowie die Durchquerung des verfallenen Areals am Klenksberg zum Frankfurter Bahnhof, da gibt es viele schönere Alternativen
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet an der Bushaltestelle ‘Dorf’ in Reitwein, zunächst geht es in einem kleinen Exkurs um die sehenswerte Ruine der Stüler-Kirche herum, dann hinauf im Wald in den Höhenzug ‘Reitweiner Sporn’, in dem sich bald der erste Aussichtspunkt ins weite Odertal bietet. Kurz danach wird das Hügelgelände wieder verlassen auf dem Abstieg in westlicher Richtung. Dabei wird auf halber Höhe der Shukow-Befehlsstand passiert, von dem aus die sowjetische Offensive in den Seelower Höhen am Ende des Zweiten Weltkriegs koordiniert wurde.
Am Waldrand führt der Weg in der Nähe der ehemaligen Bahntrasse bis kurz vor Podelzig, dort erfolgt der knapp zwei Kilometer lange Exkurs in Form der Priesterschlucht, durch das schmale Tal geht es bis zu dessen Ende und auf der anderen Seite wieder zurück entlang der mit Adonisröschen bewachsenen Hänge. Nach dem Passieren des Dorfes Podelzig an dessen Rand wird der sehr ruhigen Nebenstraße in Richtung Mallnow gefolgt, die später in eine Schotterpiste übergeht. Am Fuße der Mallnower Oderhänge wird dem größtmöglichen, etwa drei Kilometer langen Rundweg gefolgt, der sich sehr idyllisch durch die fast almartigen Hügel schlängelt. In dieser Gegend sind die Adonisröschen am häufigsten und in größter Zahl anzutreffen.
Nach der Durchquerung von Mallnow führt der Weg auf einem etwa vier Kilometer langen und etwas monotonen Abschnitt meist auf Schotterpisten über die Felder bis in die Kleinstadt Lebus hinein. Hier geht es am Postberg hinab und gleich wieder über den Poetensteig hinauf zum tollen Aussichtspunkt oberhalb der Kirche mit Blick über die Oder. Anschließend führt der Weg wieder hinab und kurz zum Ufer der Oder, bevor der Ort entlang eines alten Oderarms in südlicher Richtung verlassen wird.
Die Pontischen Hänge als dritter ‘Adonisröschen-Hotspot’ werden durchquert und teilweise führt der Pfad über die Hügel hinweg, danach folgt ein sehr schöner, gut zwei Kilometer langer naturbelassener Abschnitt durch die Oderauen, meist sehr nah am Fluss entlang. Später wird auf den asphaltierten Oderdeich gewechselt, der sich im kurvenreichen Verlauf bis zum Stadtrand von Frankfurt hinzieht. Nach der Umgehung des Winterhafens wird der Oderpromenade mit Blick aufs gegenüberliegende polnische Słubice gefolgt, auf Höhe der Insel Ziegenwerder wird erneut ein alter Oderarm überquert und auf der Insel geht es wiederum auf naturbelassenen Wegen bis zu deren Ende.
Nun wird dem Herrmann-Weingärtner-Weg gefolgt zur Lindenstraße, am Hang geht es durch die Gubener Straße hinauf und über die Treppen durch das verfallene Areal am Kenksberg, abschließend wird über die schmale Asphaltstraße und nach Durchquerung der Eisenbahner-Wohnanlage mit dem Hauptbahnhof Frankfurt/Oder das Ende dieser Tour erreicht.
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