… heute stand trotz des sehr durch­wach­se­nen Wet­ters mal wie­der eine echte Genuss­wan­de­rung bei mir auf dem Pro­gramm. Ich hatte mir vor­ge­nom­men, eine Art ‘Best of’-Tour zwi­schen Neu­rup­pin und Rheins­berg zusam­men­zu­stel­len, erst­mals hatte ich auch den Kunst­er­bach inte­griert, inspi­riert durch eine aktu­elle Tour von ‘Wege­samm­ler’ Gre­gor (http://blog.brandenburg-wegesammler.de/kunsterspring-leuchtende-moose-hubertus-am-grill-und-das-enge-tor-ins-erdreich).

Das klappte auch sehr gut und die erste Hälfte der Stre­cke (bis kurz vor Binen­walde) würde ich als eine der schöns­ten und abwechs­lungs­reichs­ten Wan­der­stre­cken bezeich­nen, die ich in Bran­den­burg kenne. Dabei gibt es die idyl­li­schen Abschnitte an Binen­bach und Kunst­er­bach ent­lang sowie einige herr­li­che See­ufer und die Wan­der­wege im hüge­li­gen Ter­rain der Rup­pi­ner Schweiz.

Am Kunst­er­bach­tal hat mich über­rascht, dass dort zahl­rei­che Quel­len bei­der­seits in den Hän­gen ent­sprin­gen und sich glu­ckernd hinab zum Haupt­bach­lauf schlän­geln. Die Ecke hat mir so gut gefal­len, dass ich gleich eine wei­tere Wan­de­rung ganz ande­rer Art für die nähere Zukunft dort ent­lang geplant habe.

Der zweite Teil der Tour zog sich ganz schön in die Länge und beinhal­tete eine aus­ge­dehnte Stra­ßen­pas­sage, zwi­schen Brauns­berg und dem Wart­turm bei Rheins­berg hatte ich zumin­dest eine wei­tere natur­be­las­sene Stre­cken­va­ri­ante aus­pro­biert, die mir deut­lich bes­ser gefiel als der sonst übli­che direkte Pflastersteinweg.

Zum Schloss in Rheins­berg muss man wohl nicht viel sagen, es krönt den Abschluss jeder Tour und ist auch beim x‑ten Besuch immer noch ein Hin­gu­cker der ganz beson­de­ren Art. 

Zur Rup­pi­ner Schweiz schrieb Theo­dor Fon­tane fol­gen­des Gedicht:

Und fragst du doch: »Den volls­ten Reiz,
Wo birgt ihn die Rup­pi­ner Schweiz?
Ist’s nord­erwärts in Rheins­bergs Näh?
Ist’s süd­er­wärts am Molchow-See?
Ist’s Rott­stiel tief im Grunde kühl?
Ist’s Kunst­er­spring, ist’s Boltenmühl?
Ist’s Bol­ten­mühl, ist’s Kunsterspring?
Birgt Pfef­fer­teich den Zauberring?
Ist’s Binen­walde?« – Nein, o nein,
Wohin du kommst, da wird es sein,
An jeder Stelle glei­chen Reiz
Erschließt dir die Rup­pi­ner Schweiz.

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour beginnt an der Bus­hal­te­stelle ‘Kunst­er­spring’, zunächst geht es als ‘Pro­log’ auf dem Natur- und Lehr­pfad am Kunst­er­teich ent­lang und dem Bach­lauf der Kuns­ter fol­gend durch das schmale Tal bis zur Koch­quelle, anschlie­ßend auf der ande­ren Seite des Gewäs­sers wie­der zurück nach Kunsterspring.

Außen am Tier­park ent­lang führt der Weg zur nächs­ten Abbie­ge­mög­lich­keit, es geht dort im Wald zwi­schen den äuße­ren Tier­ge­he­gen hin­durch wie­der hinab zur Kuns­ter und im gro­ßen Bogen zum Ufer des Tor­now­sees. Nun wird der große See ent­ge­gen dem Uhr­zei­ger­sinn zu gut drei Vier­teln meist sehr ufer­nah umrun­det, das Forst­haus Rott­stiel wird pas­siert und am Ende die­ses Abschnitts die herr­li­che Bol­ten­mühle erreicht.

Von dort führt der Weg im sehr hüge­li­gen Gelände in der Nähe des idyl­li­schen Binen­bachs zum etwas klei­ne­ren Kalk­see, der in der Folge eben­falls auf schö­nen natur­be­las­se­nen Pfa­den größ­ten­teils umrun­det wird. Kurz vor Binen­walde muss das letzte Teil­stück ent­lang des Sees auf der schma­len Straße absol­viert wer­den, dann geht es durch den Ort hin­durch und über eine Hohl­kehle hin­auf auf die Anhöhe ober­halb der Sied­lun­gen. Danach wird bald wie­der der schma­len Neben­straße gefolgt, die knapp zwei Kilo­me­ter weit in den grö­ße­ren Nach­bar­ort Brauns­berg führt.

Nach Durch­que­rung des Dor­fes geht es auf einem schö­nen Feld­weg gut zwei Kilo­me­ter weit gera­de­aus durch die hüge­lige Land­schaft, anschlie­ßend noch ein­mal zwei Kilo­me­ter in der­sel­ben Rich­tung im Wald ins Natur­schutz­ge­biet ‘Rheins­ber­ger Rhin und Hell­berge’ hin­ein. Der Weg ändert schließ­lich die Rich­tung und knickt ab zum Rheins­ber­ger Wart­turm. An der Hol­län­der Mühle vor­bei wird Rheins­berg erreicht, durch die Wohn­ge­biete in der Schwa­nower Straße führt der Weg zur Fon­ta­ne­pro­me­nade und der groß­zü­gige Schloss­park wird betre­ten und zum Ufer des Grie­ner­ick­sees hin durchquert.

Am Ufer des Sees ent­lang wird das Schloss auf sei­ner Insel umrun­det, in der Schloß­straße endet diese Tour dann abschlie­ßend an der Bus­hal­te­stelle ‘Schloss’.