… heute bei leicht küh­lem aber ansons­ten per­fek­tem Wan­der­wet­ter eine Tour, die mich sehr beein­druckt hat. Kom­bi­niert hatte ich einen sehr idyl­li­schen Abschnitt ent­lang der Lau­sit­zer Neiße mit dem Besuch der bei­den Aus­sichts­punkte auf den Tage­bau Jänsch­walde direkt am Rand des male­risch im Hang gele­ge­nen Dorfs Grie­ßen. Grö­ßer kann ein land­schaft­li­cher Kon­trast kaum sein …

Der Tage­bau in Jänsch­walde ist ja gerade bun­des­weit in den Medien, da die Braun­koh­le­för­de­rung dort wegen einer feh­len­den Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung seit vier Wochen kom­plett gestoppt ist und dies enorme Kos­ten ver­ur­sacht. Bis dahin war das Abbau­ge­biet Jänsch­walde das dritt­größte noch in Betrieb befind­li­che in Deutsch­land. Im benach­bar­ten größ­ten ost­deut­schen Braun­koh­le­kraft­werk sind mitt­ler­weile zwei der sechs Blö­cke abgeschaltet.

Die Tour heute hatte aus mei­ner Sicht keine Makel, die län­ge­ren Deich­ab­schnitte waren durch den kur­vi­gen Ver­lauf der Neiße genü­gend abwechs­lungs­reich, das Gewäs­ser fast immer im Blick­feld und oft ließ es sich auf den Wie­sen der Deich­kro­nen wan­dern. Kurio­sum heute war die kleine Nei­ße­brü­cke bei Alber­ti­ne­naue, die am Ende des Zwei­ten Welt­kriegs teil­weise gesprengt wurde, der wich­tige Teil über den Fluss aber erhal­ten blieb und vor gut 10 Jah­ren wie­der not­dürf­tig repa­riert wurde. Einen kür­ze­ren Weg an der bran­den­bur­gi­schen Grenze zwi­schen Deutsch­land und Polen gibt es wohl nur mit­ten in Guben/Gubin …

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Infos und Tourbeschreibung:

Diese Tour star­tet an der Bus­hal­te­stelle ‘Mitte’ in Bries­nig, über die Turn­er­gasse ist gleich der Malxe-Neiße-Kanal erreicht. Dem Kanal wird auf dem Rad­weg gefolgt bis zu des­sen Mün­dung in die Neiße, dann geht es wei­ter auf dem Asphalt­weg auf dem Deich, sehr schön den Win­dun­gen des Gewäs­sers fol­gend. Auf Höhe des Tage­bau­ge­biets Jänsch­walde ent­fernt sich der Weg von der Neiße und führt nun natur­be­las­sen durch die Schneise der Erd­gas­pipe­line im Wald bis nach Grießen.

Nach einem kur­zen Abste­cher zum Kanal geht es in Grie­ßen rela­tiv steil berg­auf zur Kir­che des toll im Hang gele­ge­nen Ortes, danach über die Dorf­straße zum süd­li­chen Aus­sichts­punkt auf das Tage­bau­ge­lände und das benach­barte Kraft­werk. Anschlie­ßend führt der Weg um ein gro­ßes ver­las­se­nes LPG-Gelände und die Bio­gas­an­lage zum noch impo­san­te­ren nörd­li­chen Aus­sichts­punkt, dann um das Dorf herum und an der ehe­ma­li­gen Fabri­kan­ten­villa vor­bei wie­der abwärts zum Malxe-Neiße-Kanal, auf den am sehens­wer­ten his­to­ri­schen Was­ser­kraft­werk getrof­fen wird.

Nun wird wei­ter dem Kanal auf dem Rad­weg gefolgt, nach des­sen Mün­dung in die Neiße kann meist der Wie­sen­weg auf der Deich­krone genutzt wer­den. Über fünf Kilo­me­ter bis nach Groß Gast­rose wird der Neiße sehr schön gefolgt, unter­wegs gibt es bei Alber­ti­ne­naue das Kurio­sum der zer­stör­ten und not­dürf­tig repa­rier­ten Nei­ße­brü­cke, über die man kurz auch auf die pol­ni­sche Seite wech­seln kann wie bei die­ser Tour gemacht. 

Nach der Durch­que­rung von Groß Gast­rose geht es noch ein kur­zes Stück wei­ter bis Klein Gast­rose am Gewäs­ser ent­lang, dann führt der Weg über die Fel­der und am Wald­rand ent­lang, anschlie­ßend durch ein klei­nes Wald­stück nach Kerkwitz hin­ein. Über die Haupt­straße und den ‘Wald­weg’ wird das Dorf durch­quert, bevor am Bahn­hof Kerkwitz diese Tour endet.