… meine heutige Tour hatte ich mir kurzfristig von der Wetterprognose diktieren lassen, daher war ich in der Niederlausitz im brandenburgischen Süden unterwegs. Die Runde um den Altdöberner See kombiniert mit einer Besichtigung des namensgebenden Ortes mit dem sehenswerten Schloss hatte ich schon eine ganze Weile in der Pipeline. Es ergab sich daraus eine sehr schöne große Runde mit tollen Ausblicken auf den See, der künstlich aus einem Braunkohletagebau entstanden ist und seit über 20 Jahren langsam geflutet wird.
Nun das große ABER: der See kann offiziell nicht komplett umrundet werden, was mir vorher nicht klar war. An der Nordseite existierten die im Kartenmaterial planbaren Wege nicht (mehr) und ich musste nach einigem Überlegen und entgegen meinen üblichen Regeln den sandigen Fahrwegen der Bau- und Patrouillenfahrzeuge sechs Kilometer weit im verbotenen Sperrbereich folgen. Das klappte zwar ganz gut durch eine wahre ‘Mondlandschaft’, ich möchte aber an der Stelle explizit darauf hinweisen, dass diese Aktion gefährlich ist und nicht nachgemacht werden sollte! Ich habe etliche frische Hangabbrüche passiert und es taten sich einige große tiefe Löcher und ausgewaschene Hohlräume abseits der Strecke im ansonsten stabilen Sand- und Abraumboden auf.
Der Rest der Seeumrundung (knapp 13 Kilometer) spielte sich auf dem asphaltierten Radweg ab, der auch die deutlich schöneren Ausblicke von weit oben auf den See bot. Ob ein komplett ausgebauter Rundweg nach Ende der Flutung vorgesehen ist, konnte ich bisher nicht herausfinden.
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Infos und Tourbeschreibung:
Dies ist eine Rundtour, die am Bahnhof in Altdöbern beginnt und endet. Zunächst geht es über den Bahnhofsweg nördlich am Siedlungsrand entlang, dann über die Schulstraße und die Geschwister-Scholl-Straße zum Poetensteig, dem von Eichen gesäumt zum Schlosspark gefolgt wird. Das Gelände wird am Ensemble von Marstall und Reithalle betreten, danach geht es im Park im großen Bogen zum Ufer des Großen Salzteichs und auf der Rückkehr direkt zum Schloss.
Nach einem Abstecher zum Neptunbrunnen wird das Schlossareal an der Orangerie verlassen, nun führt der Weg zum Markt mit der imposanten Kirche im Zentrum, anschließend geht es über die Jauersche Straße aus dem Ort hinaus zum ehemaligen Tagebaugelände des Altdöberner Sees. WICHTIIG: Nach einem sehr kurzen Asphaltabschnitt muss mangels Alternative auf den naturbelassenen Fahrweg der Bau- und Patrouillenfahrzeuge im Sperrbereich näher am See gewechselt werden. Der Weg ist einigermaßen gut begehbar, jedoch ist offiziell das Begehen dieses Bereichs verboten!
Nach etwa sechs Kilometern am Rande der zerklüfteten ‘Mondlandschaft’ wird am östlichen Ende des Sees der naturbelassene Weg verlassen und auf den asphaltierten Radweg gewechselt, der oberhalb des Hangs in das kleine Dorf Pritzen führt, das auf einer Halbinsel in den See hineinragt. Hier wird kurz der Rundweg unterbrochen und stattdessen das Dorf durchquert, an dessen Ausgang sich ein kleiner erhöhter Aussichtspunkt befindet.
Weitere acht Kilometer weit wird dem Radweg gefolgt bis zurück nach Altdöbern, dies ist sicherlich der schönste Abschnitt, der viele grandiose Ausblicke von oben auf den See und einen expliziten weiteren Aussichtspunkt bietet. Am südlichen Siedlungsende von Altdöbern wird die Senftenberger Straße überquert, dann dem Verlauf des Südgrabens meist auf dem begleitenden Radweg um den Ort herum gefolgt bis zur Bahnhofstraße. Entlang der Gleise wird abschließend wieder der Ausgangspunkt am Bahnhof erreicht.
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