… heute spontan eine späte Tour, die ich ebenfalls schon sehr lange in Planung hatte. Mein Ziel war es, die legendären Beelitz-Heilstätten ohne die ganzen touristischen ‘Whistles & Bells’ in eine schöne Wanderstrecke zu integrieren.
Der ‘Brandenburger Zauberberg’ entstand als gigantische Lungenheilanstalt ab Ende des 19. Jahrhunderts, am Ende bestand der Komplex aus 60 Gebäuden. Den sowjetischen Streitkräften diente das Areal nach dem Zweiten Weltkrieg als das größte Militärhospital in der DDR und bis zu ihrem Abzug 1994 blieb es bestehen.
Heute ist das Gelände teilweise hervorragend saniert und beherbergt Luxuswohnungen, ein Teil wird aber auch immer noch als Reha-Klinik genutzt. Ein großer Teil ist allerdings verfallen, integriert wurden als gutbesuchte Touristenattraktion der Baumkronenpfad und der Barfußpark.
Meine Tour konnte ich in Beelitz-Heilstätten an einigen Stellen nicht wie geplant wandern wegen Baustellen und gesperrtem Privatgelände. Vor allem östlich der Bahnlinie sind im Prinzip fast alle historischen Gebäude bewohnt und dort sollte die Privatsphäre respektiert werden. Auf das Gelände des frisch renovierten Heizkraftwerks mit dem herrlichen Wasserturm durfte ich zum Fotografieren, nachdem ich die Bauarbeiter gefragt hatte.
Die Mischung aus den morbiden Ruinen und den tadellos renovierten historischen Klinikteilen strahlt eine ganz besondere Atmosphäre aus, sollte man gesehen haben.
Mit dem eigentlichen von mir geplanten Komplettwanderweg war ich ganz zufrieden, in der zweiten Hälfte entsprach er exakt dem 66-Seen-Weg bzw. dem E11-Fernwanderweg. Am Ende habe ich in Caputh abgekürzt, um dem sich ankündigenden Gewitter zu entgehen.
Wettertechnisch bedingt leider heute keine Top-Fotos …
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet am Bahnhof Beelitz-Heilstätten, zunächst wird eine kleine Runde über die Straße am Bahnhof östlich der Gleisanlagen gedreht und dabei das imposante historische Heizkraftwerk mit Wasserturm passiert.
Auf der westlichen Seite der Gleise angekommen geht es über den Lindensteg und entlang der Hauptstraße zum links gelegenen Eingang des Geländes mit den Klinikruinen, in dem sich auch der Baumkronenpfad und der Barfußpfad befinden. Im öffentlich zugänglichen Teil wird einen Runde gedreht um den Trakt der ehemaligen Chirurgie herum, bevor dieser Teil des Areals wieder verlassen wird.
Nach Überqueren der Straße führt der Weg in einer Runde durch das ehemalige Männer-Sanatorium mit den beiden großen Klinikgebäuden, von denen eins als Ruine von der Natur zurückerobert wird und das andere weiterhin modern saniert und weiterhin in Betrieb ist. Anschließend wird kurz der Hauptstraße auf dem Radweg gefolgt, dann bei der ersten Gelegenheit in den Wald abgebogen. Nach einer Weile wird eine markante Schutzhütte am kreuzenden Fernradweg passiert, dann führt der Weg diagonal zum Schmerberggestell, dem knapp vier Kilometer fast exakt geradeaus im Nadelwald zur Autobahnunterführung des Berliner Rings gefolgt wird.
Danach geht weiter am Forsthaus vorbei über einen der berühmt-berüchtigten Brandenburger Pflastersteinwege bis zum Kleinen Lienewitzsee. Dieser ist sehr schön vom Wald umschlossen und bietet tolle Fotomotive. Vor einer kleinen Siedlung am Ende des Sees biegt der Weg ab und es geht weiter in einem Bogen auf Waldwegen zum Großen Lienewitzsee, der dann etwa zur Hälfte umrundet wird.
An der Hauptbadestelle wird der See wieder verlassen, der Weg führt erst ein Stück in Richtung Schwielowsee, ändert dann aber die Richtung, um danach ein längeres Stück gerade auf die Sumpfgebiete des Caputher Sees zuzusteuern. Hier geht es durch schöne Waldgebiete, bei denen sich Laub- und Nadelwaldareale abwechseln. Um die Sumpfgebiete ist der Wegverlauf dann hügeliger und verwinkelter, bis der See erreicht ist und auch dieser etwa zur Hälfte umrundet wird.
Am Ende des Sees wird über die Seestraße Caputh erreicht, bergab führt der Weg zur Kirche und nach einer kleinen Runde ums benachbarte Schloss endet diese Tour an der gleichnamigen Bushaltestelle.
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