… heute eine ausgiebige Runde durch Berlin-Buch ganz im Nordosten des Stadtgebiets. Das ehemals kleine Dörfchen wurde noch vor der Eingemeindung nach Groß-Berlin ab etwa 1900 als damals gigantischer externer Klinikstandort ausgebaut, um die Berliner Kliniken zu entlasten. In der DDR war dies ebenfalls der größte Klinikstandort mit einer speziellen Klinik nur für die Regierungsführung und mit westlicher Technik.
Von den historischen Klinikarealen ist heute nur noch der ehemalige ‘Klinikcampus C. W. Hufeland’ in Betrieb, die größeren Areale des ‘Alte-Leute-Heims’ (heute: Ludwigpark) und des ‘Genesungsheims’ (heute: Ludwig-Hoffmann-Quartier) sind inzwischen sehr schön saniert und beherbergen Luxuswohnungen.
Im krassen Gegensatz dazu stehen die ‘Geisterkliniken’, die sich im stetigen Verfall befinden: das denkmalgeschützte historische Waldhaus am Stener Berg sowie die ‘Spezialklinik’ (ehemaliges Regierungskrankenhaus der DDR) und das MfS-Krankenhaus an der Hobrechtsfelder Chaussee. Ich habe mir die Ruinen von außen angesehen, in allen Fällen kann man gut von den Zäunen aus fotografieren. Vom Betreten würde ich eher abraten, angeblich gibt es in allen drei Fällen einen aufmerksamen Wachschutz.
Natürlich gab es auch heute ein paar kurze Abschnitte in der Natur, entlang der Panke, im Schlosspark und kurz im Wald neben den Hobrechtsfelder Rieselfeldern.
Somit eine abwechslungsreiche und empfehlenswerte Tour, die auch (medizin-)historisch gesehen einiges zu bieten hat.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt am S‑Bahnhof Röntgental, knapp außerhalb der Berliner Stadtgrenze. Zunächst geht es durch den Goethepark zur Bahnhofstraße, dann durch die Triftstraße zu den Auen entlang der Panke. Dem Bachverlauf wird eine Weile auf dem Naturweg, dann auf dem Radweg gefolgt, an einer Kleingartenkolonie wird bergauf abgebogen und der Weg führt um das Areal des ‘Waldhauses’ herum. Hinter der Bushaltestelle ‘Stener Berg’ ergibt sich ein guter Blick seitlich auf das historische Hauptgebäude.
Nun wird der Zepernicker Straße gefolgt zum Torhaus des Ludwigsparks und das sehr schicke Areal mit seinen historischen Bauten wird nach Südosten zum Wasserturm hin durchquert. Südlich wird das Gelände verlassen, auf einem schmalen Waldweg geht es hinüber zur Schwanenbecker Chaussee und nach deren Überquerung hinein ins Areal des HELIOS-Klinikums. Hier wird eine große Runde innerhalb des Bereichs der historischen Klinikgebäude gedreht, südwestlich wird das Gelände verlassen am Lindenberger Weg.
Nun führt der Weg eine Weile durch ein Plattenbauviertel hindurch, am Ende der Walter-Friedrich-Straße wird wieder auf die Panke getroffen und ihr ein Stück gefolgt. Nach Überquerung des Flüsschens wird die Ruine einer Berufsfachschule passiert, dann geht es auf dem Radweg an der Bucher Moorlinse vorbei in Richtung des S‑Bahnhofs. Kurz vor dem Bahnhof wird abgebogen durch den Wald zur Siedlung ‘Am Sandhaus’, der Straße wird danach gefolgt bis zu einem einzeln stehenden alten Plattenbau. Nun wird der schmale Pfad gegenüber genutzt, der auf das erste der verfallenen DDR-Krankenhäuser zu führt. Folgt man dem Pfad immer weiter entlang des Zauns, kann man fast das komplette Areal umrunden und trifft dann auf die Hobrechtsfelder Chaussee.
Nach Überquerung der Straße führt der Weg durch den Wald, wobei auch eine Wildtierschleuse passiert wird, zur Schönerlinder Chaussee. Nach einem kurzen zweiten Waldabschnitt ist eine große Straßenkreuzung erreicht mit der Zufahrt zur zweiten DDR-Klinikruine in der Nähe. Am ehemaligen Pförtnerhaus beginnt ein Pfad, der am Zaun entlang um das Gelände herum führt, an der südöstlichen Zufahrt geht es geradeaus weiter durch den Wald zu einem Plattenbauriegel, dann zur nahen Wiltbergstraße. Hier wird nun das große, frisch sanierte und beeindruckende Ludwig-Hoffmann-Quartier betreten und nach Osten hin durchquert.
Nach Verlassen des Areals wird dem Pölnitzweg gefolgt bis zum Schlosspark, dieser dann durchquert zur barocken Schlosskirche hin. Nach einem kurzen Stück an der Straße ‘Alt-Buch’ folgt abschließend ein weiterer kleiner Abschnitt im Schlosspark, an dessen nordwestlichem Ausgang mit dem S‑Bahnhof Buch das Ende der Tour erreicht ist.
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