… nur eine kleine Berlin-Tour heute teilweise im strömenden Regen, zusammen mit Jana. Ziel war der ‘Mäusebunker’, der als Forschungseinrichtung für experimentelle Medizin (im Klartext: Tierversuchslabor) der FU diente und so etwas wie (West-)Berlins dystopischste Ausgeburt des Brutalismus darstellt.
Beim Brutalismus handelt es sich um jenen Architekturstil, der in den 50er bis 80er Jahren des 20. Jahrhunderts versuchte, aus Sichtbeton wahre Gebäudeskulpturen zu schaffen. Wenn das ICC in Berlin wie ein filigranes und freundliches Raumschiff wirkt, so scheint der ‘Mäusebunker’ der Gegenentwurf zu sein, das Gebäude sieht aus wie ein aus der Hölle aufgetauchtes Atom-U-Boot.
Gerade jetzt im Herbst ergab sich mit dem Kontrast des bunten Laubs drum herum ein fast absurdes Bild.
Den Besuch hatte ich verpackt in eine kleine Tour durch Schöneberg, Steglitz und Lichterfelde, diese Tour hatte ich schon sehr ähnlich vor knapp einem Jahr gemacht.
Kleiner Hinweis: am Klinikum Steglitz (übrigens auch ein Brutalismus-Vorzeigeprojekt) ist der Uferweg am Teltowkanal offiziell bis Januar 2019 gesperrt, durch Lücken im Zaun kann man aber trotzdem den Bereich sehr einfach passieren.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt am S‑Bahnhof Priesterweg, direkt am Fuße des Insulaner-Trümmerbergs im Süden von Schöneberg. Zunächst führt der Weg hinauf zum Gipfel mit der Wilhelm-Foerster-Sternwarte, um die eine kleine Runde gedreht wird. Dann geht es wieder hinab auf der anderen Seite und hinunter zum Munsterdamm.
Das Zeiss-Planetarium wird nun passiert und am Munsterdamm dem Areal des Friedhofs Steglitz außen gefolgt, am Ende wird der Friedhof durch ein Drehkreuz betreten. Der Friedhof wird in westlicher Richtung durchquert, am schönen Wasserturm vorbei, der einige Zeit nach seiner Errichtung vom größer werdenden Friedhof umschlossen wurde.
Nach einem Stück entlang der Bismarckstraße wird in den zweigeteilten Stadtpark Steglitz abgebogen, der erst in südlicher, dann am Fontänenteich vorbei in westlicher Richtung durchquert wird. Hieran schließt sich gleich die Durchquerung des Bäkeparks an, der zunächst schmal und schlauchförmig ist, sich dann als Rasenfläche am Bäke-Gewässer und am Bäketeich entlang zum Teltowkanal hin erstreckt.
Nun wird der Paul-Schwarz-Promenade am Benjamin-Franklin-Campus entlang gefolgt, danach abgebogen in den kleinen Schloßpark Lichterfelde mit dem sehenswerten Gutshaus. Zum Hindenburgdamm hin erstreckt sich der Anger mit der alten Dorfkirche und der neueren großen Pauluskirche, nach Umrundung des Angers geht es durch die Krahmerstraße am ‘Mäusebunker’ vorbei zum Kanal zurück, der über den Krahmersteg schließlich überquert wird.
Auf der anderen Uferseite führt der Weg über die Eduard-Spranger-Promenade am Ikarus-Denkmal vorbei bis zur Herwarthstraße, abschließend geht es in Lichterfelde-Ost über die Bahnhofstraße an vielen schönen kleinen alten Villen vorbei bis zum S‑Bahnhof, an dem diese Tour endet.
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