… heute wieder so eine Tour, die schon ewig in meinen Planungen schlummerte, um den Großdöllner See und durch die Schorfheide. Die Schorfheide ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands und extrem dünn besiedelt, die Gegend um den Großdöllner See hat mit Carinhall und dem Döllnkrug zwei historisch sehr interessante Orte zu bieten.
Carinhall war der sagenhafte mit Beutekunst vollgestopfte Waldhof von Hermann Göring, den er selbst kurz vor Kriegsende 1945 komplett zerstören ließ, damit er den Russen nicht in die Hände fallen sollte. Das Haupthaus des Döllnkrugs war das einstige private Gästehaus von Hermann Göring und wurde dann zu DDR-Zeiten ebenfalls weiter als Gästehaus der SED-Elite und für ausländische Staatsgäste genutzt.
Wer die Gegend nur wegen Carinhall aufsucht, wird enttäuscht, es gibt nicht wirklich viel zu sehen außer ein paar überwucherten Betonresten des Gebäudeareals. Nur die beiden mächtigen Torpfeiler des Eingangsportals stehen noch, die dazugehörigen Torhäuser im Stil der 30er Jahre sind schön renoviert und bewohnt. Der Rundweg um den recht großen See ist allerdings sehr empfehlenswert, wenn auch etwas zugewachsen. Im Carinhall-Bereich sollte man definitiv auf den Hauptweg wechseln, es gibt dort sonst ein paar Querfeldein-Passagen.
Der übrige Weg durch die riesige Schorfheide war wie erwartet: einige alte Pflastersteinwege, sehr lange gerade Schotterpisten, aber auch ein paar sehr schöne Waldwegabschnitte durch endlose Blaubeersträucheransammlungen hindurch.
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour startet an der Dorfkirche im hübschen Friedrichswalde, über die Döllner Straße wird der Ort nach Westen hin verlassen. Der alten Pflasterstraße wird bis zu ihrem Ende über die Felder gefolgt, später geht es eine Weile auf einer Schotterpiste durch den Wald und schließlich auf sandigen Waldwegen zur östlichen Spitze des Großdöllner Sees.
Dem Seeufer wird nun auf einem schmalen Pfad meist etwas indirekt auf der Anhöhe gefolgt, ab und zu ergibt sich ein Blick auf den See durch die Bäume hindurch. Kurz vor dem westlichen Ende des Sees wird der geschichtsträchtige Döllnkrug passiert, hier ergeben sich auch die ersten Uferzugänge zum See. Nach Verlassen des Geländes wird weiter dem östlichen und dem südlichen Seeufer gefolgt, dort gibt es einige schöne Badestellen, deren Besuch einen herrlichen Ausblick auf den See bietet.
Dem Uferpfad wird nun bis zu der Stelle gefolgt, an der der Abstand zum direkt daneben befindlichen Wuckersee am kleinsten ist. Nach Besuch des Ufers dieses Sees führt der Weg auf feinem Schotter bis zum Platz mit der Hinweisstelle auf den zerstörten Waldhof Carinhall. Durch das Gelände hindurch geht es auf schmalen Pfaden an überwucherten Trümmerteilen vorbei wieder zurück zum Wanderweg und diesem wird gefolgt bis zu den Torhäusern am ehemaligen Eingangsportal.
Hinweis: ich bin in dem Abschnitt diesen Weg gegangen, kann ihn aber nicht empfehlen. Es ergeben sich noch ein paar schöne Seeausblicke, der Weg ist aber teilweise sehr zugewuchert und schwer zu begehen. Man sollte daher besser von der Hinweisstelle Carinhall auf dem Hauptweg in Richtung der Torhäuser bleiben.
An einem kleinen Gebäudekomplex vorbei wird anschließend wieder in den tiefen Wald der Schorfheide abgebogen, zunächst teils auf alten Pflastersteinwegen, dann auf Schotter- und Sandpisten, immer in südöstlicher Richtung. Im letzten Teil dieses Abschnitts verläuft die Strecke über herrliche Waldwege, meist durch Nadelwald mit großen Blaubeersträucheransammlungen am Boden hindurch. Am Ende werden am Stadion an der Zorndorfer Straße die Siedlungsgebiete von Joachimsthal erreicht, ein Feldweg führt nun parallel zur Straße am Rand eines Auentals entlang und direkt bis zum Joachimsplatz mit der Schinkelkirche und dem Rathaus.
Über die Kirchstraße, die Schulstraße und die Marktstraße geht es hinauf in die höher gelegenen Gebiete des Ortes, dann über die Brunoldstraße zum Schulzentrum und über die Felder am Ortsrand entlang zum Wasserturm mit dem BIORAMA-Projekt. Danach wird dem Paradiesweg bergab gefolgt, auch hier führt der Weg wieder am Rand eines Auentals entlang bis zum Kaiserbahnhof, an dem diese Tour schließlich endet.
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