… endlich wieder Wandern bei Sonnenschein. Es war zwar heute nur eine kürzere E10-Etappe, aber sie war sehr schön. Der sehr nette Fährmann in Ketzin hat extra für mich alleine eine Überfahrt über die Havel gemacht.
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Infos und Tourbeschreibung:
Die Etappe startet an der Bushaltestelle ‘Am Markt’ in Ketzin. Von hier geht es durch die Friedrichstraße zur Potsdamer Straße, der ein paar hundert Meter in östlicher Richtung gefolgt wird. Am Jahn-Weg wird abgebogen und dem Feldweg am Rande eines Campingplatzes gefolgt bis zur Fährstation.
Hier wird nun die Havel mit der Fähre überquert. Die Fähre fährt dabei nicht nach einem festen Fahrplanintervall sondern bei Bedarf. Wie mir der Fährmann erzählte, hatte die Fähre gerade erst für einige Zeit einen Maschinenschaden und war erst seit gestern wieder regulär in Betrieb. Es kann also nicht schaden, auf der Website von Ketzin vorab nachzuschauen, ob die Fähre im Einsatz ist, da sich zwischen Werder und Brandenburg-Stadt sonst keine Möglichkeit bietet, die Havel zu überqueren.
Auf der südlichen Uferseite folgt der E10 nicht wie zu erwarten dem Havel-Fahrradweg auf dem Deich sondern parallel dazu in einiger Entfernung einem typischen LPG-Plattenweg zwischen einer Baumreihe und einem Wassergraben über die Felder. Abgesehen von einer einzigen Biegung verläuft der Weg kerzengerade über einige Kilometer, ist landschaftlich aber trotzdem recht schön. Im späteren Verlauf werden der Wander- und der Radweg dann zusammengeführt, es geht an Pferdegestüten vorbei und kurze Zeit später ist der Ort Phöben erreicht. Diese Siedlung liegt sehr schön um eine Havelbiegung herum und wird zur Hälfte durchquert, dann geht es hinauf auf den Wachtelberg. Hier verläuft der Weg auf einem schmalen Pfad durch hügeliges Gelände, zwischendurch hat man einen herrlichen Ausblick auf die Havel im Tal.
Sehr erstaunt war ich, beim Abstieg vom Wachtelberg auf der Südseite einen relativ großen Weinberg zu entdecken. Eine kurze Recherche ergab, dass es sich dabei um einen der größten Weinberge in Brandenburg handelt, den ‘Phöbener Wachtelberg’. Unten angekommen geht es wieder kurz durch den Wald und dann steht man direkt am Rande eines riesigen Golfclub-Areals mit einem 9‑Loch- und einem 18-Loch-Platz. Der Weg führt nun mitten zwischen den beiden Plätzen hindurch und in die Ortschaft Kemnitz hinein. Hier geht es auf der Dorfstraße zum Großen Plessower See, der tatsächlich beträchtliche Ausmaße besitzt. Dem See wird zunächst ufernah auf einem schönen Waldpfad gefolgt, später entfernt sich der Weg etwas vom Ufer und wird von Kleingartenkolonien gesäumt. Bald sind die Siedlungsgebiete von Werder erreicht, der Weg verlässt das Seeufer und führt nun nordöstlich durch Wohngebiete auf den Kesselberg. Am höchsten Punkt wird die Friedrichshöhe erreicht, eine ehemals legendäre Gaststätte, mittlerweile aber einer der vielen verfallenen ‘Lost Places’ in Brandenburg.
Von der Terrasse bietet sich nochmals eine passable Aussicht auf Werder und den Havelverlauf, bevor über Treppen wieder hinabgestiegen wird und nach kurzem Gang durch die Stadt mit dem Bahnhof das Ende der Etappe erreicht ist.
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