Dies ist der schönere Abschnitt des Teltowkanals, bestehend aus der Tour entlang dem Mittel- und dem Südteil. Er entspricht weitestgehend dem entsprechenden Abschnitt des Berliner ‘Grüner Hauptweg Nr.17’. Ich habe mich aber dazu entschieden, immer so nah wie möglich am Wasser zu bleiben, weshalb der Weg an einigen Stellen nicht unbedingt die schönste sondern die direkteste Route nimmt.
Beginn der Tour ist im Bezirk Tempelhof am U‑Bahnhof Ullsteinstraße und dem monumentalen Ullsteinhaus direkt am Kanal. Hier geht es sofort auf den Fußgängerweg in südlicher Richtung entlang des Kanals. Nach der ersten Brücke geht es parallel zur Straße auf einem schönen parkähnlichen Streifen oberhalb des Kanals entlang. Es werden im Verlauf einige Kleingartenanlagen und ruhige Wohnstraßen passiert. Mit Erreichen des Bezirks Steglitz ändert sich die Bebauung, am gegenüberliegenden Ufer ist das zentrale Öltanklager Berlins zu sehen. Da die nun folgende Sieversbrücke saniert wird und der Weg unterbrochen ist (Stand 12/2016), muss hier etwas improvisiert werden, indem der Umweg durch die Schünemannstraße und dann zurück zum Kanal genutzt wird.
Der Weg ist nun für kurze Zeit ein schmaler Pfad direkt am Kanal bis zum Edenkobener Steg. Es geht weiter entlang des Kanals, den Stadtpark Steglitz, den Bäkepark, das Klinikum Steglitz und den Schlosspark Lichterfelde passierend. Entlang des Weges gibt es nun wieder zahlreiche Kleingartenkolonien und auf der anderen Seite des Kanals erscheint das imposante Kraftwerk Lichterfelde.
Auf dem weiteren Verlauf ab der Eugen-Kleine-Brücke durch Lichterfelde ist der Weg nun ein relativ geradliniger Asphaltstreifen, viel näher am Wasser, und entlang des Weges gibt es einige Industrieanlagen. Schön ist dann die Überquerung des Zehlendorfer Stichkanals und der weitere Verlauf wieder auf einem schmalen Trampelpfad bis zur Knesebeckbrücke. Hier ist nun der Stadtrand von Berlin erreicht und es geht weiter auf dem Mauerweg an der Grenze des Bezirks Zehlendorf entlang, gesäumt von Sumpfwiesen und Pferdekoppeln. Im Bereich der alten ‘Teltow-Werft’ muss dann kurzzeitig das Ufer verlassen werden und es geht am Buschgraben entlang etwas abenteuerlich durch das Areal einer Seniorenresidenz über einen Wirtschaftsweg und das Gelände eines Tagungshotels zurück zum Kanal.
Nun ist Kleinmachnow erreicht und es führt ein schöner Waldweg am Kanal bis zum Machnower See. Ich habe mich diesmal dazu entschlossen, südlich um den See herumzugehen. Der Weg ist zwar ok und etwas kürzer, ich rate trotzdem dazu, den See auf dem schöneren Weg nördlich zu umrunden, obwohl man dann zusätzlich durch ein Wohngebiet muss und den kleinen Umweg hat. Sehenswert ist die Schleuse Kleinmachnow am Ende des Sees, die einzige Schleuse im ganzen Kanalverlauf.
Von hier aus geht es nun auf dem alten Treidelpfad flussabwärts bis zum Ende des Kanals. Dieser Abschnitt ist eigentlich nur vom Spätherbst bis zum beginnenden Frühjahr begehbar, da er schnell zugewachsen ist und dann ein Durchkommen schwer möglich ist. Ebenfalls ist eine gewisse Trittsicherheit notwendig, da der Pfad ‘über Stock und Stein’ geht. Belohnt wird man mit der unmittelbaren Nähe zum Wasser und relativ wilder Uferflora. Im Wegverlauf werden die stillgelegte ‘Friedhofsbahnbrücke’ und die stillgelegte Transit-Autobahnbrücke (‘Checkpoint Bravo’) unterquert sowie ein Campingplatz passiert, auf dessen Gelände noch ein restaurierter Wachturm steht.
Mit Erreichen der Nathanbrücke ist der Tourabschnitt entlang des Kanals beendet, er mündet etwa 200 Meter weiter entfernt in den Griebnitzsee. Die Brücke wird nun überquert und es geht ein Stück durch die Siedlung Steinstücken, dann wieder entlang des Mauerverlaufs durch die nördliche Parforceheide bis zum Campus Griebnitzsee der Uni Potsdam und von dort zum Tourende am S‑Bahnhof Griebnitzsee.
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