Infos und Tourbeschreibung:
Anreise: aus Berlin mit der S‑Bahn bis Karow, dann mit der RB nach Wensickendorf
Abreise: von Hennigsdorf mit der S‑Bahn Richtung Berlin-Zentrum
Vom Tourstart am Bahnhof Wensickendorf verläuft der Weg zunächst durch die Siedlungsgebiete des Dorfes und biegt dann nach Süden ab durch ein längeres Waldgebiet. An der Zühlsdorfer Mühle biegt der Weg scharf in westlicher Richtung ab, die Summter Chaussee wird überquert und es geht auf einem sehr schönen Weg am Waldrand entlang in Richtung des alten Forsthauses Wensickendorf. Das Forsthaus ist ein beliebtes Ausflugziel mit Bewirtschaftung und Verkauf von Spezialitäten aus der Region.
Hier ist auch der mehr oder weniger offizielle Einstieg ins Briesetal erreicht, beim 66-Seen-Weg folgt der Verlauf komplett auf der nördlichen Seite des Gewässers. Das Briesetal ist ein sehr naturbelassenes, mangrovenartig bewachsenes Sumpfgebiet, durch das sich ein Bach schlängelt. Man sollte darauf gefasst sein, bei schönem Wetter im Gegensatz zu vielen anderen Gegenden in Brandenburg hier immer einige Wanderer zu treffen. Anfangs ist der Weg wegen der ausgedehnten Sumpfgebiete noch etwas weiter vom Gewässer entfernt und er verläuft durch hügelige Waldpassagen. Die wunderbare Idylle wird dann kurzzeitig durch die Überquerung einer Straße getrübt, der Weg windet sich danach weiter am Sumpf entlang bis zur Hubertusbrücke.
Ab hier erweitert sich das Gewässer zu einem aufgestauten See, an dessen Ufer der Weg nun sehr nah am Wasser verläuft. Dies ist vielleicht der schönste Abschnitt im Streckenverlauf. Nach dem See schließt sich wieder ein breites Sumpfgebiet an, an dessen Ende die Briese wie ein ganz normaler Bach weiterfließt in den Briesesee. Der Weg umgeht die Siedlung Briese, verläuft am See und dann am Waldrand entlang und durchquert auf einem langen Bohlenweg das Moor auf die andere Seite. Dieser Abschnitt ist ebenfalls ein absolutes Highlight der Tour.
Weiter geht es danach auf einer Anhöhe bis zum Ende des Moors. Anschließend wird die Bahnstrecke unterquert und die Autobahn überquert und es geht durch die Wohngebiete von Birkenwerder, bevor wieder ein Bohlenweg am Boddensee durch sumpfiges Gelände führt. Nach einer weiteren kurzen Durchquerung von Wohngebieten führt der Weg nun wieder am Wasser bis zur Hauptstraße. Hier beginnt nun der malerische Briesesteig, der sich als Mischung aus Spazierwegen und Bohlenwegen zwischen den Siedlungsgebieten hindurchschlängelt, immer nah am Wasser und sehr abwechslungsreich.
Nach Ende des Briesesteigs und nochmaliger kurzer Passage durch ein Wohngebiet geht es weiter am Saumweg über eine weitläufige trockengelegte Sumpfwiese, dann durch ein kurzes Waldstück.
An der Goethestraße in Hohen Neuendorf endet der sehr schöne Weg dann leider abrupt, es geht nun über die Schillerpromende und den Schwarzen Weg über viele Kilometer auf Asphalt bis fast nach Hennigsdorf inklusive eines weitläufigen Umwegs zur Autobahnunterquerung. Im weiteren Verlauf gibt es wenige Optionen für schönere Alternativabschnitte, nur am Ortsausgang von Birkenwerder kann man bei trockenem Wetter einen Feldweg durch die Sumpfwiesen nehmen und nach dem Passieren des Wasserwerks Stolpe gibt es einen schöneren Feldweg, der parallel zu Straße führt. Der Schwarze Weg endet dann an der Ruppiner Straße, an der entlang weiter der Radweg benutzt wird. Im Verlauf wird die Havel überquert und nach kurzer Durchquerung eines Teils von Hennigsdorf ist mit dem S‑Bahnhof das Ziel der Etappe erreicht.
Mein Fazit: Eine Etappe mit zwei sehr unterschiedlichen Gesichtern: der erste Teil (Briesetal / Briesesteig) ist sicherlich eine der reizvollsten und naturbelassensten Gegenden in Brandenburg und jedesmal wieder spektakulär, der zweite Teil von Hohen Neuendorf bis Hennigsdorf dagegen öde und fast komplett asphaltiert. Aber als 66-Seen-Weg-Komplettierer muss man da wohl durch …
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