… mit dem Winter-Fahrplanwechsel der Bahn wollte ich selbstverständlich sofort die Neubaustrecke der ‘Dresdner Bahn’ ausprobieren, die ab sofort zwischen dem Berliner Südkreuz und Blankenfelde ins Schienennetz des Regional- und Fernverkehrs integriert ist. Somit entfällt der übliche sehr lange Umweg über das ‘Schweineohr’ bei Großbeeren und mit der neuen südöstlichen Streckenvariante des Flughafenexpress-Zuges FEX ist man nun in sagenhaften 22 Minuten vom Berliner Hauptbahnhof am Flughafen BER. Bei mir waren es am frühen Vormittag sogar nur exakt 20 Minuten! Nicht ganz so schnell wie der Transrapid, aber Edmund Stoiber hätte sicher seine helle Freude daran gehabt, ginge es um die Situation in München ;-)
Bei der Rückfahrt relativierte sich der Vorteil dann bereits wieder, durch verschiedene Verspätungskonstellationen kam es zum bekannten Berlin-Brandenburger ‘Fahrplanroulette’ und ich brauchte für die gleiche Strecke 40 Minuten …
Der Beginn der anfangs sehr nebligen Wanderroute bedeutete natürlich, erst einmal auf zwei Kilometern Länge das Areal des Flughafens zu durchqueren, gefolgt von einem weiteren Kilometer am äußeren Begrenzungszaun entlang, allerdings mit gutem ‘Planespotting’-Blick auf die landenden Maschinen. Danach wurde es gleich sehr naturnah und in der Kombination Selchower Flutgraben, Wüstemarker Forst, Rieselfelder Deutsch Wusterhausen und Nottekanal tatsächlich in der Kombination deutlich attraktiver als gedacht.
Störend ist ganz sicher im ersten Teil neben dem Fluglärm rund um den BER das Schönefelder Autobahnkreuz mit seinem moderaten Verkehrsaufkommen, aber letztendlich ging es mir bei dieser Tour auch eher um eine Art ‘Machbarkeitsstudie’ in einem vergleichsweise exotischen Wandergebiet.
Highlight für mich war heute die Entdeckung des nördlichen Uferpfades am Nottekanal zwischen Deutsch Wusterhausen und Königs Wusterhausen, der sich gut als Alternative zum Radweg auf der anderen Seite des Gewässers anbietet.
Unterm Strich mein Urteil für die Strecke in der Form: bestens erreichbar und ganz interessant, kann man mal ausprobieren, muss man aber nicht …
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Infos und Tourbeschreibung:
Diese Tour beginnt am Bahnhof des Flughafen BER, zunächst geht es auf dem Hugo-Junkers-Ring und über die Hugo-Eckener-Allee zur Ausfahrt an der Woltersdorfer Allee, danach führt der Weg über die Sand- und Schotterpiste außen am Zaun entlang in südlicher Richtung zum kleinen Kiekebusch See und um ihn herum. Nach dem kurzen Abstecher zum Stausee des Selchower Fließgrabens daneben wird dem Fließgewässer naturnah (Anmerkung: Weg wächst in der Vegetationsperiode sehr schnell zu!) gefolgt zur Unterquerung der Autobahn A113. Auf der Schotterpiste geht es zur Landstraße und auf dem begleitenden Radweg einige hundert Meter an ihr entlang in südlicher Richtung.
Nach dem Abzweig auf einen Feldweg wird dieser am Waldrand entlang eine ganze Weile genutzt und am Ende der Gewerbeflächen in den Wald hinein abgebogen. Nun geht es etwa eineinhalb Kilometer weit geradeaus durch den dichten Wald des Wüstemarker Forstes, es schließt sich die Überquerung des Berliner Autobahnrings an. Danach werden die steppenartigen ehemaligen Rieselfelder auf zwei Kilometern Länge durchquert und im Anschluss die beiden Dörfer Diepensee und Deutsch Wusterhausen gestreift. Über den Triftweg geht es durch die Agrarflächen zum Ufer des Nottekanals, dort wird dann der schöne schmale Uferpfad begangen bis zu seinem Ende am Finkenweg in Königs Wusterhausen.
Nach dem kleinen Schlenker durch die Siedlung am Amselweg führt der Weg über die elegante Holzbrücke auf die andere Seite des Kanals, ab hier wird der asphaltierte Promenadenweg genutzt bis zur Schleuse. Abschließend geht es über die Bahnhofstraße zum Bahnhof in Königs Wusterhausen, an dem die Tour endet.
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